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■ Urdrüs wahre KolumneDas Kreuz mit dem Friederich

Dieser Fernseh-Showdown in Farbe hat die magenkranke Blässe des Claus „mit C“ Jäger so durchschlagend rübergebracht, daß der sich nach der fälligen Wahlniederlage am kommenden Sonntag keine Zukunftssorgen mehr machen muß. Als Mann mit dem Licht von „Darmol“ oder als „Boonekamp-Männchen“ hat der Herr Claus jetzt alle Chancen der Werbewelt – und niemand muß die Liberalen da noch aus Mitleid wählen.

Anders liegt der Fall da schon bei Friedrich „Erbonkel“ Rebers, der nun wohl wirklich daran glaubt, mit einem Stammwürzegehalt von 15 bis 20 Prozent dabeizusein. Liebe Nichtwähler, die Ihr Euch trotz guten Zuredems nicht zur Stimmabgabe für die Ost-West-Connection der PDS entschließen könnt: Macht doch ein Kreuz für Friederich, sonst stürzt der sich von der Wilhelm-Kaisen-Brücke und das Eichhorn im Bürgerpark muß Trauer tragen. Der andere Sparkassenangestellte ist ja leicht zu trösten: Ein Tropenholz-Knopf für die Gangschaltung oder ein neuer Matrosenanzug – schon lacht der Uli wieder!

Wie sehr die Verelendung im Zeichen des reformierten Gesundheitswesens voranschreitet, belegt eine Kleinanzeige, die derzeit in den Fernsehzeitschriften zwischen den Kleinanzeigen für Potenzkraft-Dragees, Zimmerspringbrunnen und Jedermann-Barkrediten zu finden ist: „Zahnprothese gebrochen? Reparieren Sie selbst mit Bony Plus!“ Im näxten Neckermann-Katalog aber erscheint schon das Chirurgenbesteck für Heimwerker, um im Kosmos-Baukasten gibt's dann die Brille im Eigenbau.

Smogalarm. Tatütata. Pfiffige Kinder spielen beim nächsten Mal „Mit großen Gehwegplatten die Bösen Onkels erschrecken“ – von der Autobahnbrücke. Man weiß doch, wie Kinder so sind, und im Ernst kann man ihnen das nicht weiter übelnehmen...

Mein tiefes Mitgefühl gilt dem armen Borstenvieh, das da im überfüllten Lkw durch die Lande rollt, weil gewissenlose Schweinetrucker, Viehhändler und Bauersleut' es so wollen. Wenn nun aber ausweislich der „taz“ der Bremer Amtsrichter Richter sich dadurch an die Transporte von KZ-Häftlingen durch die SS erinnert fühlt, so möchten wir diesem Kerl schon ganz gern das ungewaschene Geschichtsmaul mit einer Gülle-Infusion säubern...

Zu lesen am Eingang eines Friedhofs in der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover: „Kinder unter 14 Jahren haben grundsätzlich keinen Zutritt!“ Das finde ich aber auch.

Otto Rehagel war immer schon ein souveräner Taktiker, der den Erfolg im Billard des Lebens auch schon mal im Spiel über die Bande sucht. Sein Meisterstück aber leistete sich Otto mit dem Plädoyer für Nölle und den Kanzler. Nachdem er sich zuvor als Hochverräter an der grün-weißen Sache in Bremen zum verachteten Lederhosen-Strizzi gemacht hat, ist eine solche Unterstützung natürlich in höchstem Maße kontraproduktiv: „Nein Du Schwein“, pöbelt die Ostkurve inzwischen und wir ziehen den Hut vor soviel Cleverness von Otto. Oder hat gar das sozialdemokratische Mastermind von Werder-Willi dieses Kalkül entwickelt?

Ulrich Reineking-Drügemöller

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