■ Urdrüs wahre Kolumne: Addio, Strampelpeter!
Ach dieser Redenschreiber vom Widerstandskämpfer und Pastor Eggert. Quasselt wie ein Stricher, sieht aus wie ein Stricher, wurde gekauft wie ein Stricher, und will's doch nicht gewesen sein. Wurde dem Minister Heinzelmann also die taube Nuß als Mogelpackung untergejubelt und jetzt spottet der Schaden noch der Beschreibung! Ist es nichttragisch, wie so olle Kerle von solchen Abziehbildern verraten und verkauft werden? Solidarität mit Heinz Eggert und mit allen anderen alten Tunten, die von jugendlichen verladen werden! Und warum schweigt Bärbel B.?
Den Hut ziehen wollen wir heute vor unserem übergewichtigen Bruder „Strampelpeter“ Kudella. Lässt sich nicht ein auf das verlorene Spiel, verzichtet auf senatorische Bürden und Würden und will Reiseschriftsteller werden. Kudella und die Tempeltänze von Bali, die Lammkoteletts von Neuseeland und die die Paella von Menorca. Dazu das Kompendium der besten Biere der Welt incl. genauer Besichtigungstermine für die kleine Grappa-Destillation: Hier tritt ein Mann an, künftig mit ehrlicher Arbeit sein Geld zu verdienen und so subskribieren wir hiermit vertrauensvoll für alle Veröffentlichungen.
Die Hein Mücks aus Bremerhaven aber, sie zeigen einmal mehr, daß ihr Tun und Trachten derart verottet ist, daß die durchschnittliche Mafia-Familie angesichts ihrer plumpen Hemmungslosigkeit das Gruseln lernen könnte. Billigt sich das Gesindel nicht nur fraktionsübergreifend die Titulatur „Stadtälteste“ zu, sondern verbindet dies auch noch mit dem Ehrensold von 800 Mark auf Lebenszeit. Und hier erneut die Namen der selbsternannten Ehrenbürger, denen Currywurst und kostenpflichtigen Geschlechtsverkehr zu verweigern den entsprechenden Dienstleistern höchste Ehrenpflicht sein sollte: Richard Skribelka, Alfons Tallert undFriedrich Grote (SPD), Rolf Stindl und Wolfgang Schröter(CDU) und Karin Hoffmann(AFB). Pfui über euch und der alte Seemann Kuddeldaddeldu, er hätte gewusst, daß er solchen Würdenträgern nie und nimmer einen Rettungsring zugeworfen hätte, im Falle eines Falles! Der Stadtkasse zuliebe und um der höheren Gerechtigkeit willen!
Liegt im Park da heute bei lüttjen 30 Grad im Schatten oder so ein obenrum ganz nackichtes Mädchen und vorbei schleicht ein alter Dackel mit Frauchen um 70 und fängt an zu bellen aber wie und Frauchen darauf zornig: „Was machense hier die Männer verrückt, Mädchen, Mädchen. Komm, Waldi, schnell weg hier!“
Apropos Nacktheit im Alltag. Fungiert doch kürzlich auf einer fröhlichen Geburtstagsfeier im Waller Horizont das dortige PDS-Beiratsmitglied Frank B. als volkstümlicher MannoMann mit einem bis zum Ende tapfer durchgehaltenen Man-Strip als Überraschung für das Geburtstagskind. und hat die Nachricht darüber dann als stille Post ihren Fortlauf genommen und dabei folgende Verzerrung erfahren: Ein Bremer Bürgerschaftsabgeordneter der Grünen habe wegen einer verlorengegangenen Wette beim Geburtstag von Christina nur mit einer Servierschürze bekleidet die Gäste bedient. Da weiß der Fachmann natürlich, daß hier geschwindelt wurde, denn welche aufrechte Kämpferin für Freiheit und Glück duldet schon derart unqualifiziertes Personal an ihrem Ehrentag?
Gefunden im Kleinanzeigenteil des Landwirtschaftlichen Wochenblatts: „Hoferbe (90 Hektar schuldenfrei) sucht hübsche Frau, auch Volksdeutsche, aus der Landwirtschaft oder mit Interesse daran. Zuschriften über Dritte bitte nur mit Paß-Kopie und Gesundheitszeugnis, falls noch nicht in Deutschland.“ Man hofft Maul- und Klauenseuche, Rinderwahnsinn und Rotlauf!
Ulrich Reineking-Drügemöller
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