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Archiv-Artikel

Unternehmensberatung in Afrika

betr.: „Chinas McKinsey in Afrika“, taz vom 12. 4. 08

Herr Wang aus der Volksrepublik China macht sich auf, in afrikanischen Ländern nach Möglichkeiten für chinesische Mittelstandsinvestitionen zu suchen, und er wird Erfolg haben. Warum macht das ein Chinese? Einmal, so habe ich den Artikel von Georg Blume verstanden, weil die mittelständischen Betriebe in China relativ viel Kapital akkumuliert haben, das sich im eigenen Land nicht anzulegen lohnt, dieses Kapital zum anderen für eine Investition in Europa oder den USA zu gering ist. Welch kluger Plan, es jenen Ländern anzubieten, die dringend Mittelstandsprojekte benötigen, um grundsätzliche Strukturverbesserungen zu bewirken. Entwicklungshilfe? Ja, das kann eine wirkliche Hilfe zur Wirtschaftsentwicklung werden. Brunnen bohren, Schulen bauen, gut und schön – aber nichts gegen die Investition in ein Ziegelwerk, ein Verpackungsunternehmen für einheimische Nüsse oder Kaffee, eine Tischlerei oder andere Betriebe, die den einheimischen Markt bedienen.

Was haben die europäischen Länder in der postkolonialen Zeit eigentlich wirklich zur Entwicklung in Afrika beigetragen? Der anschauliche Artikel von Georg Blume regt zum Nachdenken und zur Diskussion an, auch und gerade zu der Frage, warum man in Europa solche Angst vor der Wirtschaftsmacht China hat.

INGE JAHNKE, Hamburg