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Archiv-Artikel

Unterm Strich

Michael Moore, amerikanischer Filmemacher auf Wahlkampftour, hat einen neuen Trick gefunden, um Präsident Bush und die Republikaner zu verärgern. Die Republikanische Partei Michigan will ihn verklagen – und zwar wegen Bestechung. Moore hatte während seines Redemarathons an amerikanischen Colleges Nudeln, Kartoffelchips und Unterwäsche an die Studenten verteilen lassen. Zwar gab er keine Wahlempfehlung, sondern forderte die Studenten lediglich auf, zur Wahl zu gehen. Die Republikaner sehen im Verteilen der Unterhosen aber einen Verstoß gegen die Wahlgesetze.

Neues von Herzogin Anna Amalia, die im letzten Monat post mortem zu einiger Berühmtheit gelangt war, nachdem Teile der nach ihr benannten Bibliothek in Weimar abgebrannt waren. Jetzt gibt es Enthüllungen über sie, die nicht nur Germanisten freuen werden, sondern „eine wirkliche Revolution anbahnen würden“, behauptet zumindest der Literaturwissenschaftler Sverre Dahl. Denn nun ist offiziell die These des Weimarer Autors Dr. Ettore Ghibellino anerkannt worden, Anna Amalia sei die heimliche Geliebte Goethes gewesen. Ob nun die Geschichte Goethes umgeschrieben werden muss, ist noch unklar, sicher ist aber, dass das neue Traumpaar der deutschen Geistesgeschichte in nicht ferner Zukunft auf der Bühne und im Film zu sehen sein wird.

Einen Rückzieher hat nun die Süddeutsche Zeitung vollzogen. Nach der Ankündigung, mit Spiegel und Bild in nächster Zeit zur alten Rechtschreibung zurückzukehren, bleibt es nun doch erst mal bei der reformierten Schreibweise. Nur eine Minderheit der Redakteure habe sich für eine vollständige Rücknahme ausgesprochen. Die Mehrheit ist vermutlich froh, nicht mit jedem Wort agitieren zu müssen.