piwik no script img

Unterm Strich

Der Maler Karl Otto Götz ist am Samstag im Alter von 103 Jahren verstorben. Mit seinen reduzierten, oftmals mit Hilfe von breiten Rakeln angefertigten Gemälden prägte K. O. Götz die Kunst nach 1945. Nachdem die Nazis ihm aufgrund seiner Vorliebe für abstrakte Kunst Malverbot erteilt hatten und sein gesamtes Frühwerk bei der Bombardierung Dresdens unwiderruflich zerstört wurde, öffnete er im Zuge seiner Neuorientierung das Fenster nach außen: Die Praxis des Action Painting, der abstrakte Expressionismus und die internationale Avantgarde-Künstlergruppe CoBrA hielten mit ihm Einzug in die deutsche Kunstszene. Ab 1959 gab er sein Wissen an der Düsseldorfer Kunstakademie an Jüngere weiter. In seinen fast 20 Jahren als Professor unterrichtete er unter anderem Gerhard Richter und Sigmar Polke. Zum Ende seines Lebens hin erblindete Götz fast vollständig – vom Malen hielt ihn das allerdings nicht ab. Noch im Alter von 100 Jahren fertigte er mithilfe seiner Frau Rissa Gemälde an.

Terrorwarnungen und konservativer Kritik zum Trotz hat am Wochenende in Kabul ein Konzert der afghanischen Popsängerin Aryana Sayeed stattgefunden. Sayeed, die aufgrund ihrer körperbetonten Kleidung und ihrer musikalischen Mischung aus afghanischer Folklore und westlichem Pop regelmäßig Morddrohungen erhält, wird die Einnahmen des Konzerts an Opfer der islamistischen Anschläge in der Provinz Sar-i Pul spenden.

Als einer der ersten schwarzen Komiker trat Dick Gregoryin den frühen sechziger Jahren auch vor weißem Publikum auf – und konfrontierte dieses mit Rassismus und Bigotterie. Am Samstag ist der Komödiant und Menschenrechtsaktivist 84-jährig in Washington, D. C., verstorben. Gregory war Teil der Bürgerrechtsbewegung und kandidierte 1968 für das Präsidentenamt. Der Politiker Jesse Jackson bekundete seine Trauer auf Twitter: „Er lehrte uns das Lachen. Er lehrte uns das Kämpfen. Er lehrte uns das Leben.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen