Unterm Strich:
Au Backe! Nach Kritik an dem Song „Marionetten“ der Söhne Mannheims hat die Deutschrock-Röhre Heinz-Rudolf Kunze ihren Kollegen Xavier Naidoo in Schutz genommen. Im Interview mit der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung bezeichnete Kunze den Songtext aus Naidoos Feder als „poetischen Ausrutscher“. „Sobald er sich in politisches Fahrwasser begibt, halte ich ihn für einen ziemlichen Wirrkopf, aber nicht für einen Neonazi“, glaubt Kunze. Für einige Radiosender ist „Marionetten“ in seiner Pegida-Rhetorik nicht bloß ein Ausrutscher – sie haben entschieden, ihn nicht zu spielen. NDR2 und Bremen Vier sagten zudem die Präsentation von Konzerten mit Naidoo ab. Er selbst wies den Vorwurf des Rechtspopulismus in einem offiziellen Statement auf seiner Facebookseite zurück.
Nach dem Eingang einer beleidigenden und volksverhetzenden E-Mail haben die Weimarer Musikhochschule „Franz Liszt“ und die „Achava“-Festspiele Thüringen Anzeige gegen unbekannt erstattet. Der namenlose Verfasser hatte geschrieben, dass „der Achava Jazz-Award ein gottverdammter Judenpreis“ sei und den Holocaust im weiteren Textverlauf verleugnend in Anführungszeichen gesetzt. Dazu kamen Beleidigungen der Hochschulleitung. Der mit 10.000 Euro dotierte „Achava Jazz-Award“ soll am 9. September an das Duo Fractal Limit verliehen werden. „Achava“ kommt aus dem Hebräischen und bedeutet Brüderlichkeit.
Claus Peymann, der scheidende Intendant des Berliner Ensembles, lädt am Samstag zu seiner letzten Versteigerung. Unter den Hammer kommen Raritäten aus dem Theaterfundus, so etwa eine lebensgroße Gorilla-Figur. Der 79-jährige Theaterfürst macht Ende der Saison Platz für seinen Nachfolger Oliver Reese.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen