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Unterm Strich

Der syrische Philosoph Sadik al-Azm ist am Sonntag in einem Krankenhaus in Deutschland gestorben.Sadik al-Azm wurde 1934 in Damaskus geboren. Er gilt als einer der wichtigsten Philosophen und Verfechter der Menschenrechte im modernen Arabien. 1969 wurde er durch seine „Kritik des religiösen Denkens“ bekannt. Im taz-Interview sagte der Kantianer vor einem Jahr, der verlorene Sechstagekrieg von 1967 gegen Israel habe den damals herrschenden, als fortschrittlich geltenden „arabischen ideologischen und kulturellen Konsens – arabischer Nationalismus, arabischer Sozialismus, arabischer Populismus – vollständig zusammenbrechen“ lassen. In das Vakuum seien die Islamisten gestoßen, die al-Azm mit einer „konterreformatorischen Kirche“ verglich. Säkulare Regierungen seien in der Region die Voraussetzung „nicht nur für den Fortschritt, sondern für das Überleben. Das Problem ist, dass man erst durch so etwas wie den Dreißigjährigen Krieg gehen muss, um das zu verstehen.“

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