Unterm Strich:
Der Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen geht in diesem Jahr an Ulrike Draesner und Joachim Meyerhoff.Die 54-jährige Draesner, die derzeit in Oxford lebt, wird für ihr vielfältiges schriftstellerisches Werk ausgezeichnet. In ihrem jüngsten Roman, „Sieben Sprünge vom Rand der Welt“, nutze die Autorin sämtliche sprachlichen Register, um das Gefühl der Heimatlosigkeit zu erfassen, erklärte die Jury am Montag in Hannover. Meyerhoff lobten die Juroren für die feine Balance zwischen Tragik und Komik, die er in seinem inzwischen dreibändigen autobiografischen Romanprojekt halte. Zuletzt erschien „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“.
Der Liedermacher und frühere DDR-Dissident Wolf Biermann stellt im Oktober in Berlin seine Lebensgeschichte vor. Unter dem Titel „Warte nicht auf bessere Zeiten“ erzählt der 79-Jährige von seinem Leben zwischen Ost und West, seiner Ausbürgerung durch die DDR-Behörden 1976 und der Besetzung der Stasizentrale nach dem Fall der Mauer.
Die Autobiografie wird am 12. Oktober in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Literaturfestival im Berliner Ensemble vorgestellt. Burghart Klaußner liest aus dem Buch, im Anschluss unterhält sich Stefan Aust mit Wolf Biermann.
In der Bibliothek der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz steht wahrscheinlich NS-Raubgut.Erste Recherchen lieferten Indizien, dass einige der Kunstgeschichte-Bücher im Uni-Bestand einst durch die Nationalsozialisten unrechtmäßig entzogen wurden, teilte die Universität am Montag mit. Ein neues Projekt unter der Leitung der Mainzer Kunsthistorikerin Elisabeth Oy-Marra solle die Herkunft der Bücher klären.
Die fraglichen Werke stammen aus der Kunsthistorischen Forschungsstätte Paris (KHF), die 1942 von den NS-Besatzern in Paris gegründet wurde. Nach der Schließung des Instituts gingen 3.080 Bücher – vor allem Auktionskataloge sowie kunstgeschichtliche Fachpublikationen – an die Universität Mainz über. Mit dem Forschungsprojekt soll auch der Aufbau der KHF-Bibliothek geklärt werden. „Wir sehen es als Auftrag und Verpflichtung an, Provenienzforschung aktiv zu unterstützen“, sagte Universitätsbibliotheksdirektor Andreas Brandtner.
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