Unterm Strich:
Dem iranischen Bildhauer Parvis Tanawoli ist nach eigenen Angaben die Ausreise aus seinem Land Richtung London verboten worden. Sein Pass sei konfisziert worden, als er am Samstagmorgen versucht habe, an Bord eines Fluges vom Teheraner Flughafen Imam Chomeini zu gehen. Tanawoli ist einer der bekanntesten lebenden iranischen Künstler. Er wird mit der künstlerischen Bewegung Sakkachaneh in Verbindung gebracht, die in den 1960er Jahren begann und sich auf traditionelle persische und schiitische Volksthemen stützt. Seit die nominell „gemäßigte“ Regierung unter Präsident Hassan Rohani im vergangenen Jahr mit den Weltmächten ein Atomabkommen erzielt hat, sind im Iran mehrere Künstler, Dichter, Journalisten und Aktivisten festgenommen worden. Tanawoli hatte Vorträge in verschiedenen Veranstaltungszentren in London geplant.
Ein Update auf der Homepage des HipHop- und R&B-Musikers Frank Ocean deutet darauf hin, dass sein lang erwartetes Album mit dem vermutlichen Titel „Boys don’t cry“ in diesem Monat erscheinen wird. Er postete das Foto eines Zettels, der aussah wie der Verleihzettel einer Bibliothek und auf dem diverse, bereits vergangene Daten abgedruckt waren – allesamt Daten, an denen jeweils das Erscheinen des Albums erwartet wurde. Das letzte Datum jedoch – Juli 2016 – enthielt zusätzlich die Unterzeile „Boys don’t cry“, was unter seinen Fans nun die Hoffnung auf eine baldige Veröffentlichung erstarken lässt. Via Twitter hatte es zuletzt Spekulationen gegeben, Ocean hätte sich aus dem Musikbusiness zurückgezogen, um Krankenpfleger zu werden, da Fotos von ihm in entsprechender Kleidung im Netz aufgetaucht waren.
Das deutsch-niederländische Festival „Literarischer Sommer/Literaire Zomer“ startet heute in Neuss. Bis zum 7. September sind an Rhein und Maas 30 Lesungen deutscher und niederländischer Autoren geplant, wie die Veranstalter ankündigten. Beteiligt sind bei der 17. Ausgabe des Festivals auf deutscher Seite neben Neuss die Städte Aachen, Düsseldorf, Krefeld, Mönchengladbach und Bedburg-Hau, auf niederländischer Seite Kerkrade, Maastricht und Vals.
Yves Bonnefoy beneidete die Maler, weil sie in seinen Augen „Augenblicke in ihrer intimsten Vollkommenheit“ festhalten könnten. Wie sie suchte er in seinen Gedichten und Prosatexten nach der Unmittelbarkeit und der Reinheit der Dinge. Wegen seines „Bilderkults“ verglich man ihn mit Baudelaire, Mallarmé und Proust. Im Alter von 93 Jahren ist Bonnefoy, einer der bedeutendsten Dichter seiner Zeit, nun gestorben. Frankreichs Staatschef Hollande würdigte ihn als „Zauberer des Wortes“. Der in Tours geborene Sohn eines Arbeiters und einer Lehrerin hatte zunächst Mathematik studiert, bevor er in Paris seine Leidenschaft für Literatur und Kunst entdeckte. „Poesie ist die Erfahrung dessen, was die Worte überschreitet“, sagte Bonnefoy einmal.
Francis Bacon hat in Monaco nicht nur seiner Spielerleidenschaft gefrönt. In dem Stadtstaat am Mittelmeer ist seine erste Papst-Darstellung entstanden. Unter dem Titel „Francis Bacon, Monaco und die französische Kultur“ widmet das Forum Grimaldi dem Maler, der zeitweise in Monaco lebte, nun die erste große Ausstellung.
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