Unterm Strich:
Der amerikanische Schriftsteller und Drehbuchautor Jim Harrison starb am Samstag in seinem Winterdomizil im US-Staat Arizona, wie sein Verlagshaus Grove Atlantic mitteilte. Er wurde 78 Jahre alt. Der Autor von rund 40 Werken machte oft die amerikanische Wildnis zur Kulisse seiner Geschichten. Er war ein leidenschaftlicher Jäger, Angler und Wanderer. Zu seinen bekanntesten Romanen zählt das Epos „Legends of the Fall“, das vom einer Familie in Montana erzählt. Mitte der 1990er Jahre kam es unter dem Titel „Legenden der Leidenschaft“ in die deutschen Kinos. Der Film war der Durchbruch für den Schauspieler Brad Pitt, der einen von drei Söhnen auf einer Farm kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges spielte. Anthony Hopkins war in der Vaterrolle zu sehen.
Harrison war auch Koautor des Drehbuchs für das Rachedrama „Revenge – Eine gefährliche Affäre“, das 1990 mit Kevin Costner und Anthony Quinn verfilmt wurde. Vier Jahre später wirkte er an dem Skript für den Film „Wolf – Das Tier im Manne“ mit Jack Nicholson mit. Zu seinen Bucherfolgen zählen „Dalva“, „Julip“, „True North“ und das düstere Vater-Sohn-Drama „Schuld“.
Das Theater Neumarkt in Zürich sieht sich seit einer Aktion des Zentrums für Politische Schönheit großen Angriffen ausgesetzt. „Schweiz entköppeln“ war der Titel einer Aktion am 18. März, bei der Philipp Ruch eine Publikumsgruppe vom Theater vor das Wohnhaus von Roger Köppel führte. Der ist rechtsnationaler Herausgeber der Weltwoche und Nationalrat der Schweizerischen Volkspartei (SVP). Was als eine Art von Exorzismus des rechten Geistes im Internet angekündigt war, „schrumpfte in der Realität zu einem performativen Pups“, urteilte ein Theaterkritiker auf nachtkritik.de. Nun wird der Stadtrat von den Parteien SVP, FDP und CVP „beauftragt, dem Gemeinderat eine Weisung zur Kündigung des unbefristeten Subventionsvertrags mit dem Theater Neumarkt AG auf den nächstmöglichen Termin vorzulegen“.
Schweizer Theatermacher wenden sich derweil in einem offenen Brief gegen eine politische Bestrafung des Theaters. In „der hiesigen Theaterszene ist man sich keineswegs darüber einig, ob die Veranstaltung nun peinlich, kontraproduktiv oder im Grundsatz notwendig war“, so schreiben sie in ihrem offenen Brief. „Trotzdem ist der Eindruck falsch, eine grosse Zahl von KünstlerInnen würde sich auf irgendeine Weise für Subventionskürzungen am Theater Neumarkt aussprechen, und das auch noch vor dem Hintergrund einer politischen Kunstaktion.“ Die angedrohte Subventionskürzung alleine aufgrund einer umstrittenen Kunstaktion sei eine Form von politischer Zensur, „gegen die wir uns mit aller Vehemenz wehren“.
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