Unterm Strich:
Kanye Wests aktuelles Album „The Life of Pablo“ ist als Stream auf dem Pornodienst pornhub.com aufgetaucht. Das ist NutzerInnen des Nachrichtenaggregators Reddit aufgefallen. Wie die Musik des Rappers auf die Pornoseite kam, ist unklar. Kanye West hatte von vornherein eine eigentümliche Veröffentlichungsstrategie für sein neuestes Werk gewählt und es nur über den Streamingdienst Tidal angeboten, der seinem Kumpel und Kollegen Jay-Z gehört. Immerhin kann sich West mit Pornhub nun einer hohen Reichweite für seine Musik sicher sein. Laut der Analyseseite alexa.com steht der Pornodienst auf der Liste der meistbesuchten Internetseiten der Welt auf Platz 66.
Protopunk-Ikone Iggy Pop hat in New York nackt vor 21 KünstlerInnen eines Zeichenkurses posiert. Der Körper des 68-jährigen Musikers trage „so viele Spuren“, das „müsse dokumentiert werden“, begründete der britische Konzeptkünstler und Leiter des Projekts Jeremy Deller die Aktion. Die Bilder sollen erstmals im Herbst im Brooklyn Museum zu sehen sein und anschließend auf Tour gehen.
Der Rechtsstreit um das Testament des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt geht weiter und wird immer absurder. Seine Cousine Uta Werner hat vor dem Oberlandesgericht (OLG) München drei Gegengutachten vorgelegt, die beweisen sollen, dass Gurlitt nicht Herr seiner Sinne war, als er sein Testament verfasste. Das teilten ihre Anwälte am Mittwoch in München mit. Das OLG bestätigte den Eingang der Stellungnahme. Ein vom Gericht beauftragter Sachverständiger hatte zuvor in einem ausführlichen medizinischen Bericht festgestellt, dass er seine Sammlung im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte an das Kunstmuseum Bern vererbt habe. Gurlitt besaß mehr als 2.500 Kunstwerke. Bei Hunderten von ihnen soll es sich um von den Nationalsozialisten geraubte Kunst handeln. Mit einer Entscheidung des seit 2014 laufenden Rechtsstreits wird in der zweiten Jahreshälfte gerechnet.
Die Theaterregisseurin Nicola Hümpel bekommt in diesem Jahr den mit 5.000 Euro dotierten Konrad-Wolf-Preis. Das teilte die Berliner Akademie der Künste am Mittwoch mit. Hümpel habe 1998 in Berlin das Ensemble Nico and the Navigator mitgegründet. Die Gruppe beschäftigte sich seit ihren Anfängen „mit den Absurditäten und Abgründen menschlicher Verhaltensrituale“, erklärte die Jury. Mit der Auszeichnung werden herausragende Leistungen in Film, Medienkunst und Darstellender Kunst honoriert. Zuletzt wurde 2015 posthum Christoph Schlingensief geehrt.
Das Dresdner Krankenhaus Friedrichstadt hat Jahrtausende alte Mumien in die „Röhre“ geschoben. Wissenschaftler der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) haben vier lebensgroße Mumien einer Computertomografie unterzogen. Die Wissenschaftler erhoffen sich dadurch Rückschlüsse auf Lebensalter, Krankheiten und Todesursachen der Mumifizierten. Die Verstorbenen lebten in der Zeit zwischen dem 7. Jahrhundert vor Christus und dem 4. Jahrhundert nach Christus in Ägypten. Zwei der Mumien wurden 1615 nahe Kairo ausgegraben. August der Starke brachte sie 1728 nach Dresden. Heute gehören sie zum Bestand der SKD.
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