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Unterm Strich

Die Plünderungen archäologischer Stätten in Syrien durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) haben laut ­Unesco „industrielle Ausmaße“ angenommen. Satellitenbilder belegten Hunderte „illegale Raubgrabungen“, sagte die Chefin der UN-Kulturorganisation, Irina Bokowa, am Mittwoch in Sofia. Mafiöse Strukturen organisieren den Verkauf der Kunstschätze im Ausland. Besonders gefragt auf den Kunstmärkten sind Objekte der klassischen Antike wie Grabskulpturen. In der antiken syrischen Oasenstadt Palmyra plünderten die Extremisten mehrere der reich verzierten Mausoleen. Vor zwei Wochen war bekannt geworden, dass sie dort den weltberühmten Baal-Tempel gesprengt hatten.

Das Hamburger Filmfest ehrt die französische Schauspielerin Catherine Deneuve am 1. Oktober mit dem Douglas-Sirk-Preis. Die 71-Jährige ist im Eröffnungsfilm, in der Tragikkomödie „Das brandneue Testament“ des belgischen Regisseurs Van Dormael, zu sehen. 172 Filme aus 52 Produktionsländern präsentieren die Festivalmacher bis zum 10. Oktober. Sie vergeben Preisgelder in Höhe von insgesamt 90.000 Euro. Der Douglas-Sirk-Preis ist undotiert und wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit verliehen, die sich um Filmkultur und Filmbranche verdient gemacht hat. Im vergangenen Jahr ging er an den Hamburger Regisseur Fatih Akin.

Der deutschstämmige Kulturhistoriker und Österreich­experte Carl Emil Schorske ist tot. Er ist im Alter von 100 Jahren in den USA gestorben. Das bestätigte das Österreichische Kulturforum in New York am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Obwohl er seit mehr als 30 Jahren im Ruhestand gewesen war, hatte der in New York geborene Schorske zu den renommiertesten Kulturhistorikern unserer Zeit gehört. Schorske forschte vor allem zu österreichischen Themen. Sein Hauptwerk „Wien – Geist und Gesellschaft im Fin de Siecle“ von 1980 gilt noch heute als Standardlektüre. Er hatte mehrere akademische Preise in den USA erhalten und war auch in Österreich hochgeschätzt.

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