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Unterm Strich

Indien erhält eine gestohlene Göttinnen-Statue aus Deutschland zurück: Die über 1.300 Jahre alte Steinfigur der Hindu-Göttin Durga soll an die Botschaft Indiens in Berlin übergeben werden, wie ein Sprecher des baden-württembergischen Kunstministeriums dem Evangelischen Pressedienst mitteilte. Laut einem Bericht der Daily Mail India stammt die antike achtarmige Göttin aus einem Tempel im Kaschmir-Tal und war dort in den 1990er Jahren entwendet worden. Die Skulptur gelangte später in die Hände des Kunstschmugglers Subhash Kapoor, der sie an das Linden-Museum in Stuttgart für rund 230.000 Euro weiterverkaufte. Kapoor war 2011 in Frankfurt verhaftet und später nach Indien ausgeliefert worden.

Der Filmautor und –regisseur Wolf Gremm starb am Dienstag im Alter von 73 Jahren in Berlin an den Folgen einer Krebserkrankung, mit der er vier Jahre lang zu kämpfen hatte. Gremm war seit 1977 mit der Filmproduzentin Regina Ziegler verheiratet. Er schrieb und inszenierte 50 Filme, darunter „Fabian“ nach einem Roman von Erich Kästner und „Kamikaze 1989“ aus dem Jahr 1982, in dem Rainer Werner Fassbinder einen Polizeileutnant spielte. Zu seinen Arbeiten für das Fernsehen gehörte „Im Fluss des Lebens“ nach einem Roman von Ruth Maria Kubitschek.

Sein erster Film trug 1973 den Titel „Ich dachte, ich wäre tot“ – über ein selbstmordgefährdetes 17-jähriges Mädchen, den auch Gremms spätere Frau Regina Ziegler produzierte; seinen letzten nannte er „Ich liebe das Leben trotzdem“. In dem „Selfie-Film“, den er auf dem Smartphone drehte, dokumentierte Gremm die Stationen seiner Krankheit.

Der Maler Gerhard Richter sieht in der geplanten Verschärfung des Kulturgutschutzgesetzes einen Eingriff in die Freiheit. „Niemand hat das Recht, mir vorzuschreiben, was ich mit meinen Bildern mache“, sagte er der Dresdner Morgenpost. Er werde seine Bilder nicht irgendeiner Kommission zeigen und fragen, ob er sie verkaufen dürfe. „Diese Leute haben meist auch gar keine Ahnung von Kunst“, sagte Richter.

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