Unterm Strich:
Der Jazz mag noch nicht tot sein, aber die Zeugen seiner besten Tage werden immer weniger. Am vergangenen Sonntag ist der amerikanische Jazzmusiker Nat Adderley gestorben, im Alter von 68 Jahren. Der Trompeter und Komponist erlag einer schweren Diabetes-Erkrankung, teilte seine Agentur am Montag mit. Adderley starb in einem Pflegeheim in der Gemeinde Lakeland im Bundesstaat Florida. Der jüngere Bruder des bereits 1975 gestorbenen Saxofonisten Julian „Cannonball“ Adderley lebte in Florida, seit er 1997 durch Diabetes bereits ein Bein verloren hatte.
Die aus Tampa in Florida stammenden Adderley-Brüder waren Mitte der 50er-Jahre nach New York gekommen, wo sie zunächst fast ohne Gage in Kneipen auftraten. Im Künstlerviertel Greenwich Village fanden sie mit ihrer Band ein begeistertes Publikum – der Durchbruch für die jungen Jazzer, die bald darauf das später berühmte Cannonball Adderley Quintet gründeten. Die Band machte Kompositionen von Nat Adderley wie „Jive Samba“, „The Work Song“ und „Hummin“ bekannt, die in den 60er-Jahren die Richtung des so genannten „Soul Jazz“ begründeten.
Nat Adderley, der zuerst in einer Armee-Band gespielt und später bei Lionel Hampton gelernt hatte, war an fast 100 Schallplattenaufnahmen beteiligt. Nach einer Trennung Ende der 50er-Jahre, in denen Cannonball unter anderem mit Miles Davis spielte, fanden die beiden Adderley-Brüder wieder musikalisch zueinander, bis der Tod des Älteren sie 1975 trennte. Spät, Anfang der 90er-Jahre, erlebte Nat Adderley seinen größten Soloerfolg mit dem Album „The Old Country“. Kurz bevor sein neues Album mit dem Titel „That’s Funk“ in die Geschäfte kam, ereilte ihn nun der Tod.
Erheblich erleichtert ist Luciano Pavarotti im neuen Jahr angekommen – erleichtert um rund 4,8 Millionen Mark, die er eingewilligt hat, dem Finanzamt rückwirkend zu bezahlen. Der Startenor, dessen Vermögen auf 900 Millionen Mark geschätzt wird, hat sich bereit erklärt, seine Schuld in 36 Monatsraten abzugelten. Pavarotti, der seinen offiziellen Wohnsitz in Monte Carlo hat, gibt damit dem Drängen der italienischen Behörden nach. Weil der Sänger die meiste Zeit des Jahres in seiner Heimatstadt Modena verbringt, hatten sie ihn für steuerpflichtig erklärt.
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