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Unterm Strich

Der für Mitte 2001 geplante Wechsel des Regisseurs Jens-Daniel Herzog als Schauspiel-Intendant nach Frankfurt ist geplatzt. In einer Presseerklärung, die Herzogs Anwalt gestern in Berlin veröffentlichte, kündigte der 35 Jahre alte Theatermann an, er werde seine Verpflichtung als Schauspieldirektor am Mannheimer Nationaltheater erfüllen. Er „hätte sehr gerne“ das Frankfurter Angebot angenommen, erklärte Herzog, doch habe der Mannheimer Generalintendant Ulrich Schwab „jedes Verhandeln“ über eine Auflösung des Vertrags in Mannheim oder über Kompromisslösungen abgelehnt.

Für ihr Drehbuch zu dem Film „Ein Lied von Liebe und Tod – Gloomy Sunday“ werden die Autorin Ruth Toma und Regisseur Rolf Schübel mit dem deutschen Drehbuchpreis 2000 ausgezeichnet. Die mit einer Prämie von 50.000 Mark verbundene Ehrung wird von Kultur-Staatsminister Michael Naumann (SPD) vergeben.

Toma und Schübel belebten mit ihrem Drehbuch „Gloomy Sunday“ die große Kinoform des Melodrams, um in bewegender Weise eine atmosphärisch dichte Geschichte in der Zeit des Nationalsozialismus zu erzählen, hieß es gestern in einer Mitteilung. Toma hatte 1992 – 1994 am Hamburger Aufbaustudiengang Film studiert und danach hauptsächlich Fernsehspiele geschrieben. Regisseur Schübel machte sich seit Ende der 60er-Jahre mit politisch herausfordernden Dokumentarfilmen einen Namen. Sein erster Spielfilm „Das Heimweh des Walerjan Wrobel“ wurde 1991 für den Deutschen Filmpreis nominiert. Der Drehbuchpreis soll den besonderen Wert des Drehbuchs für das Entstehen attraktiver Filme unterstreichen.

Der Geiger Isaac Stern und der Popmusiker Bob Dylan erhalten den schwedischen Polar-Musikpreis für das Jahr 2000. Wie die Akademie für Musik in Stockholm am Mittwoch mitteilte, wird der 54-jährige amerikanische Sänger und Komponist Dylan „als einer der größten Rockkünstler unserer Zeit“ ausgezeichnet. Über den 79 Jahre alten und in der Ukraine geborene Stern, der ebenfalls Bürger der USA ist, heißt es in der Begründung: „Er erhält den Polarpreis für eine einzigartige und vollendete Künstlerschaft, die von persönlichem Musikschaffen über mehr als fünfzig Jahre und Bahn brechenden pädagogischen Aktivitäten für junge Menschen überall auf der Welt geprägt waren.“

Der Polarpreis – bibber, bibber, was für ein Name – wird seit 1992 alljährlich an je einen Musiker aus den Bereichen Rock und Jazz und einen Musiker aus dem Bereich der so genannten seriösen Musik vergeben. Er ist jeweils mit 230.000 Mark dotiert. Für das Geld kann man sich dann warm anziehen. Es deutet jedenfalls daraufhin, dass es sich um so ’ne Art Nobelpreis für Musik handeln muss.

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