■ Unterm Strich:
Mit einer leisen, doch ideenreichen Damenkollektion für Herbst/Winter 2000/2001 startete Yohji Yamamoto am Sonntag in die Pariser Pret-à-Porter-Schauen. Im Publikum, in der ersten Reihe, Filmregisseur Wim Wenders („The Million Dollar Hotel“).
Wenders, der schon 1989 in seinen „Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten“ dem japanischen Designer ein filmisches Denkmal errichtet hatte, beklatschte wie die anderen jubelnden Zuschauer Yamamotos handschuhweiche Wildlederkleider und elegante Mäntel in blassen Rot- und Türkistönen, die an antike Kelims erinnerten. Die mal figurumspielenden, mal volumigen Entwürfe mit ihren – wie auf dem nebenstehenden Foto zu sehen – Fell- und Pelzbesätzen, ihren Steppnähten und Lederzipfeln kombinierten indianische Elemente mit russischen Anklängen.
Als Videoaufzeichnung auf drei riesigen Leinwänden präsentierte der Bernhard Willhelm seine Mode und schenkte ihr dabei ein Lachen. Entspannt sprangen die Models in flippigen Fotoprint-Shirts und kindlich anmutenden Stufenvolant-Röcken mit Vichy-Karos oder Hahnentrittmuster durch den Film und zeigten dabei ihre halterlosen bunten Strickstrümpfe mit Sternenbesatz. Andere trugen brave Kittelkleider mit roten Schottenkaros und schmal geschnittene blaue Wollmäntel. Willhelm bewies damit einmal mehr seinen Sinn für originelle Muster- und Stilkombinationen – der erst 27jährige Modemacher, der aus Ulm stammt, gilt als eine der großen Hoffnungen der Pariser Mode.
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