Uni-Rektor diesmal gegen die Studierenden : Security für die Alma Mater
Im vergangenen Winter schloss sich der Rektor der Universität Bremen, Winfried Müller, in einer Aufsehen erregenden Geste dem Protest der Studierenden gegen die Kürzungen in der Hochschulplanung an. Jetzt engagiert er Sicherheitskräfte, um symbolische Protest-Aktionen zu verhindern. Das deutet nicht auf eine konsistente Strategie hin.
Kommentar von KLAUS WOLSCHNER
Die Positionierung des Rektors im vergangenen Jahr hat symbolisch deutlich gemacht, dass er die Kritik teilt – wenn er jetzt den Protest unterbinden will, dann fängt er sich den Rüffel ein, da handele eine „kleine Gruppe“ gegen die Mehrheit der Universitäts-Angehörigen.
Dass es schwierig ist, insbesondere in Zeiten der Sparpolitik, eine Universität im Schulterschluss mit dem AStA zu leiten, hat Müller sicherlich vorher gewusst. Seine Verhandlungsposition mit der Stadt hat die symbolische Geste im vergangenen Jahr nicht gestärkt, und seinen Kredit bei den protestierenden Studentengruppen auch nur für kurze Zeit. Für beide Seiten, für die Vertreter der (Spar-)Politik im Senat und die Studierenden, hat sich der Rektor als Wackelkandidat dargestellt.
Das ist für die Universität nicht gut. Wenn die Universitätsleitung nicht führt, wird sie an der Nase herumgeführt.