Der Knacki und der Welpe : „Underdogs“ von Jan Hinrik Drevs
Von einem kleinen Ausbruch abgesehen, spielt „Underdogs“ nur im Gefängnis. Eine experimentierfreudige Direktorin startet dort ein Versuchsprojekt, bei dem fünf Insassen Blindenhunde ausbilden sollen. Man kennt ja die britischen Sozialkomödien, in denen Häftlinge eine Theatergruppe oder eine Fußballmannschaft bilden und dann meist den großen Ausbruch planen. Der englische Titel dieses Films legt die gleiche Fährte, und es gibt eine ähnlich amüsante Ausgangsituation: schwere Jungs, die mit Welpen schmusen. Doch abgesehen davon geht Drevs einen anderen Weg. Er vermeidet die üblichen Genrekonventionen und versucht mit einer erstaunlichen Authentizität und Ernsthaftigkeit zu vermitteln, wie das Alltagsleben in einem deutschen Gefängnis heute aussieht.