: Unbewiesene Behauptungen
betr.: „In der Verflechtungsfalle“, taz-Debatte vom 5. 10. 06
Im Vorspann zu Dieter Rulffs Text heißt es: „Die Selbstblockade der großen Koalition zeigt die Grenzen, an die jede reformorientierte Politik in Deutschland stößt. Sie ist das typische Symptom eines Staates im Niedergang.“ Leider wird da etwas versprochen, was der Text nicht einlöst. Rulff erklärt vor allem, dass die derzeitige Koalition an bestimmte Grenzen stößt. Das ist nichts Überraschendes. Aber leider sagt er nicht, warum jede reformorientierte Politik an diese Grenzen stößt. Er behauptet es einfach. Und warum die Selbstblockade das typische Symptom eines Staates im Niedergang ist, wird mit keinem Wort erklärt. Rulff zitiert einfach nur den Namen Mancur Olson und glaubt, damit sei alles gesagt. Wieder eine unbewiesene Behauptung. Genau da, wo es richtig spannend hätte werden können, da endet Rulffs Text. Schade drum. NILS FLORECK, Berlin