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Umwelthilfe will klagenLidl-Flaschen verwirren Verbraucher

Wegwerfflaschen bei Lidl sehen aus wie klassische Pfandflaschen. Das kann den Verbraucher Geld kosten.

Umwelthilfe droht Lidl mit Klage wegen Täuschung bei Pfandflaschen Bild: dpa

BERLIN taz Am Mittwoch läuft die Frist ab: Erklärt sich Lidl bis dahin nicht bereit, die Einweg-Glasflaschen aus dem Verkehr zu ziehen, will die Deutsche Umwelthilfe (DUH) Klage gegen den Discounter wegen unlauteren Wettbewerbs einreichen. Die Flaschen würden mit Mehrwegflaschen verwechselt, das schade dem Verbraucher und dem Mehrwegsystem, sagt die DUH.

Lidl verkauft Bier in Einwegflaschen aus Glas und nimmt dafür 25 Cent Pfand. Das Problem: Die Flaschen sehen Mehrwegflaschen verblüffend ähnlich - der Unterschied ist oft nur am Etikett erkennbar. Werden die Flaschen irrtümlicherweise als Mehrwegflasche zurückgegeben, erhält der Kunde nur 8 Cent und verliert somit 17 Cent. Das Mehrwegsystem wird auch geschädigt, denn es zahlt nicht nur die 8 Cent, sondern muss die Einwegflaschen auch noch aussortieren und entsorgen.

Die DUH sieht darin eine "absichtliche Irreführung der Verbraucher". Sie geht davon aus, dass etwa jede vierte Flasche, die bei Lidl verkauft wird, später im Mehrwegsystem landet. Rechnet man das hoch, würde das ein Millionengeschäft für Lidl bedeuten. "Da steckt System dahinter", sagt Jürgen Resch, Geschäftsführer der DUH.

Im Frühjahr dieses Jahres wurde die DUH auf die Geschäftsmethoden Deutschlands zweitgrößten Discounters aufmerksam und hat einen Praxis-Test gemacht. Das Ergebnis: In 52 der 53 Fälle seien die Flaschen für Mehrwegflaschen gehalten worden - egal, ob sie einzeln, in Kästen, an Automaten oder an Fachpersonal abgegeben wurden. Und Rückgabeautomaten versuchten zunächst, die Form der Flasche zu erkennen, erklärt Resch. Das Einwegzeichen auf dem Flaschenetikett werde dann nicht mehr beachtet.

Lidl hingegen weist darauf hin, dass die meisten Flaschen auch bei Lidl zurückgegeben würden - für 25 Cent. Die Kunden würden zudem durch Preisschild und Etikett auf das Einwegpfand hingewiesen. Auch den Vorwurf, Lidl täusche absichtlich die Verbraucher, wies der Konzern zurück: "Wenn es in Einzelfällen dazu kommt, dass Kunden zu wenig Pfand ausbezahlt bekommen, ist dies nicht im Sinne von Lidl", erklärte( )Lidl.

Um solche Probleme in Zukunft zu vermeiden, könne der Gesetzgeber einen einheitlichen Pfandbetrag für Einweg- und Mehrwegflaschen festlegen. Roland Demleitner vom Verband der Privaten Brauereien hält davon nicht viel. Das Pfand sei "aus gutem Grund" unterschiedlich hoch: Der Verbraucher könne so besser unterscheiden, zudem werde das umweltfreundliche Mehrwegsystem gefördert.

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7 Kommentare

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  • TT
    thomas trott

    alle kunden die diese flaschen kaufen können sie bei lidl zurückgeben aber nehmen denn die lidlautomaten auch die glasflaschen an?

    alle getränkemarktautomaten sind auf Mehrwegbierflaschen eingestellt und erkennen diese auch ohne etiketten kann das der lidl automat auch will das der lidl automat erkennen?

     

    oder

  • MM
    Max Mustermann

    Es tut mir leid es sagen zu müssen, aber der Artikel ist schlech recherchiert.

    a) wie schon gesagt sind die Flaschen eindeutig gekennzeichnt und Kunden sind nicht blöd

    b) der Getränkemarkt oder spätestens der Hersteller (aber das ist schon unwahrscheinlich) machen die 17 Cent Gewinn, nicht die Firma Lidl

     

    Als Getänkemarkt würde ich auch nur 8 Cent bezahlen, wenn der Kunde nichts merkt, kann ich doch die Flaschen in einem Pfandrücknahmeautomat die Flaschen für 25 Cent "clearen" und bekomme das Geld. (und über die zentale Pfandclearing stelle "bezahlt" es dann quasi wieder Lidl)

    Sollte der Getränkemarkt zu blöd sein, zu erkennen um was für Flaschen es sich handelt (was ich mir nicht vorstellen kann) und schickt die EInwegflaschen als Mehrwegflaschen zum Hersteller, merkt dieser allerspätestens den Unterschied und "cleart" dann die Flaschen. (er kann die Einwegflaschen ja nicht wiederverwenden)

     

    Ich kann Lidl ja verstehen, obwohl man sich mal wieder (fast) nichts vorzuwerfen hat wird überreaiert und Glasflaschen aus dem Sortiment genommen, Hauptsache nicht wieder der Presse eine Steilvorlage geben, die dann wieder einen Artikel schreiben, der zwar nicht stimmt, aber auch nicht falsch genug für eine Verleumdungsklage ist.

    Hat man einmal ein Image wie Lidl, kriegt man es immer Dicke

     

    Mit freundliche Grüßen

  • EW
    eathe wiesel

    Natürlich ist das ganze system darauf angelegt, den verbraucher in die irre zu führen und 25cent an pfand zu sparen. warum sollte lidl sonst die flaschenform an die der mehrwegflaschen angleichen. aber es müsste doch auch andersherum gehen. Ich kauf mir für 8cent mehrwegflaschen und geb sie bei lidl für 25cent ab...

  • G
    GrafZahl

    Es ist wie immer in Deutschland, es wird auf den dümmsten Rücksicht genommen. Wer zu dumm ist, nach dem Genuss des Bieres die leeren Flaschen bei LIDL abzugeben oder als EW-Flasche zu erkennen, der soll dafür eben auf 17ct verzichten... aber nein, da naht ja jetzt Hilfe...

     

    Wann ist denn dann die PET-Wasserflasche dran? Bei der Formenvielfalt kann sich doch auch keiner merken, was Pfand ist und was nicht..

    Aber nach dem Genuss von Wasser treten ja keine Nebenwirkungen wie Verblödung ein...

  • A
    AstraFan

    Von einem einheitlichen Pfand für beide Systeme halte ich nichts, da ich früher oft Einwegflaschen gekauft habe weil ich sie so bequem unterwegs entsorgen konnte. Jetzt gibt es die 25 Cent Pfand und ich greife dann halt zur Glasflasche mit dem kleinen Pfand wenn ich diese vor habe zu entsorgen ohne einen Markt aufsuchen zu müssen.

  • L
    Lasse

    Darum geht's doch gar nicht: Wenn der Rücknahmeautomat das Etikett nicht erkennt bzw. beachtet, nutzt es dem Verbraucher herzlich wenig, es besser zu wissen.

  • WE
    Wolfgang Enders

    Offensichtlich hält die DUH die verbraucher für völlig verblödet. Die Flaschen sind deutlich mit dem entsprechenden Label für Einwegflaschen gekennzeichnet und somit als solche klar erkennbar!