■ USA/Haiti: Abschiebungen
Port-au-Prince (AFP) – Rund 770 haitianische Flüchtlinge sind binnen weniger Tage von den USA abgewiesen und von der US- Küstenwache nach Port-au-Prince zurückgebracht worden. Dies teilten die Behörden in der haitianischen Hauptstadt mit. 150 Flüchtlinge seien am Dienstag, 341 am Montag und 277 am vergangenen Freitag abgeschoben worden. Große Armut und die Ankündigung von Clinton, Flüchtlinge aus Haiti könnten künftig an Bord von US-Schiffen politisches Asyl beantragen, hätten die neue Flüchtlingswelle hervorgerufen. Den Asylsuchenden sei offenbar nicht bekannt, daß diese Regelung noch nicht in Kraft sei. Seit Dienstag ist ein Kriegsschiff der US-Marine mit 650 Matrosen an Bord in der Karibik unterwegs. Wie ein Sprecher des US-Verteidigungsministeriums in Washington mitteilte, hat dieses unbefristete Manöver jedoch nichts mit der aktuellen Situation in Haiti zu tun. In den vergangenen Wochen hatte US-Präsident Bill Clinton ein militärisches Eingreifen nicht ausgeschlossen. Am Samstag tritt ein totales Wirtschaftsembargo der UNO gegen Haiti in Kraft, wenn die Militärs bis dahin nicht den Weg für die Rückkehr des gewählten Präsidenten Aristide freimachen.
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