USA: Ins Flugzeug nach Haiti gesetzt
Angesichts Tausender Migranten in der US-Grenzstadt Del Rio wollen die USA die Menschen schnell und in großer Zahl außer Landes bringen. In den kommenden 24 Stunden sollten bis zu 3.000 Menschen an andere Orte verlegt werden, kündigte der Leiter der US-Grenzpatrouille, Raul Ortiz, am Sonntagnachmittag (Ortszeit) an. Von dort aus werden die meisten von ihnen mit Flugzeugen in ihre Heimatländer zurückgebracht – die Mehrheit der Migranten stammt aus dem bitterarmen Karibikstaat Haiti. Ortiz richtete eine eindeutige Botschaft an Menschen, die versuchen, über die Grenze in die USA zu kommen: „Sie werden weggebracht und in ihr Herkunftsland zurückgeschickt, wie es unser geltendes Recht vorsieht.“ In den letzten Tagen habe man etwa 3.300 Personen aus der texanischen Stadt an der Grenze zu Mexiko umgesiedelt. „Wir gehen davon aus, dass diese Zahl in den kommenden Tagen noch steigen wird“, sagte Ortiz. Man arbeite mit Herkunfts- und Transitländern zusammen. Zahlreiche Menschenrechtsorganisationen kritisieren das Vorgehen der US-Regierung scharf. In den vergangenen Tagen hatten sich Tausende Migranten unter der Brücke, die über den Rio Grande führt, versammelt. Der Bürgermeister der Stadt sprach am Samstag von mehr als 14.500 Menschen. Am Sonntag waren es Berichten zufolge immer noch deutlich mehr als 10.000. (dpa)
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