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Archiv-Artikel

US-GEFANGENENLAGER GUANTÁNAMO Löning ruft USA zu sofortiger Schließung auf

FRANKFURT | Der Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Markus Löning (FDP), hat erneut eine sofortige Schließung des US-Gefangenenlagers Guantánamo auf Kuba gefordert. Es sei „extrem menschenrechtsverachtend“, dass dort nach wie vor Häftlinge ohne Aussicht auf ein Gerichtsverfahren festgehalten würden, sagte Löning gestern im Hessischen Rundfunk: „Die Leute wissen nicht, ob und wann sie jemals rauskommen.“ Er habe bei einem Besuch in den USA kürzlich die US-Regierung zur sofortigen Schließung des Lagers aufgerufen.

Über eine Besichtigung der ehemaligen Foltergebäude auf Guantánamo sagte Löning: „Es war schockierend zu sehen, dass hier eine Weltmacht, die für sich beansprucht, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu vertreten, Menschen so behandelt.“ Dagegen habe sich die Lage in dem 2002 eröffneten Lager in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, Folter gehöre der Vergangenheit an. Von ursprünglich 600 bis 700 Häftlingen säßen heute noch 166 Gefangene in Guantánamo ein, davon etwa 20 in Einzelhaft, sagte der Menschenrechtsbeauftragte. (epd)