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Archiv-Artikel

URDRÜS WAHRE KOLUMNE Was Volkes Hände schufen

Ulrich Reineking

■ Journalist und Kabarettist, war in der vergangenen Woche infolge eines schnöden Hörsturzes am Schreiben gehindert.

Ausgerechnet an der Benno-Ohnesorg-Brücke in Hannover kontrolliert die Bullizei serienweise Radfahrer, belegt sie mit Bußgeldern und macht damit deutlich, dass zu einer solchen Brücke unbedingt auch eine Straße des 2. Juni gehört. Ratlose bitten nunmehr den Alt-68er ihres kindlichen Urvertrauens um geflissentliche Erläuterung!

Mit bis zu 13.000 Besuchern rechnen die klandestinen Initiatoren einer Flashmob-Party, die am heutigen Samstag auf Sylt steigen soll – und irritiert fragt sich die Kurverwaltung, warum aus diesem Personenkreis so gut wie keine Zimmerreservierungen bei den Hotels vorliegen. Mich treibt da die Hoffnung, dass jetzt die einst schon von Rio Reiser propagierte Schlacht um Westerland steigt und die ganzen schnuckeligen Dritt- und Viert-Wohnungen unter Reet spontan in öffentliches Eigentum überführt werden. Denn was des Volkes Hände schufen / das soll des Volkes eigen sein. Übrigens gilt dieser Absatz der heutigen Kolumne als Umsonstfahrticket für die Anreise mit Deutscher und Nord-Ostsee-Bahn – vorausgesetzt, dass man dies den Schaffnern argumentativ beibringt …

Nachdem im Atommülllager Asse bei Braunschweig jetzt verstrahlte Kadaver von Affen und Katzen gefunden wurden, ist dem Untersuchungsausschuss im niedersächsischen Landtag unbedingt zu empfehlen, auch Dr. Andreas Kreiter als Zeugen mit mutmaßlichem Täterwissen vorzuladen: Zuzutrauen ist derlei diesem bremischen Makaken-Mabuse allemal!

Wer heute in Hamburg seinen Zug nach Sylt verpasst hat, sollte nicht versäumen, um 14 Uhr am Jungfernstieg vorbei zu schauen, wo unter dem Motto „die Stadt gehört uns allen“ der längst überfällige Feldzug gegen den allgegenwärtigen Yuppie-Vormarsch über die Schanze nach St. Pauli gestartet wird. Sollen die sich doch wie jüngst bei den mutwilligen Überschwemmungsoffensiven im Hotel „Atlantic“ gegenseitig schikanieren und uns da mal fein rauslassen. Fordert, in gebührender Zurückhaltung, ULRICH „Kleiner Mann“ REINEKING