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■ URDRÜ'S WAHRE KOLUMNEWas kein Arsch weiß

Kalimera Bremen! Zunächst einmal sonnigen Dank an die liebe Leserin Eva, die mir einen Tag vor Urlaubsantritt Sonnenöl aus dem VEB Suhl zukommen ließ: Es hat genützt, trotz alledem. Zu vermelden allerdings: Kein Arsch in der Ägäis weiß, daß Werder Bremen eine europäische Suppenschüssel gewann. Immerhin kennt aber jeder zweite Mopedverleiher einen, der einen kennt, der ein griechisches Restaurant vorzugsweise in Bremerhaven hat. Jamas Fishtown. Was nicht in dieser Zeitung steht, steht manchmal in anderen Blättern.

Laut IG Medien-Zeitschrift „Publizistik &Kunst“ erließ der Herr Chef Sontheimer-Michael folgende Dienstanweisung: „Sämtliche Beiträge, die sich kritisch mit ehemaligen oder derzeitigen MitarbeiterInnen der taz befassen, sind der Chefredaktion vorzulegen. Jeder, der sich nicht daran zu halten gedenkt, sollte schon mal beginnen, sich nach einem neuen Job umzusehen.“ Die Order des Mufti aus Großberlin bezog sich selbstredend nicht auf Einlassungen etwa zu Till Meyer, sondern auf einige satirische Kranzspenden für Dingsda-Ratekönigin Georgia Tornow. Tja, so sind die Leute ein Vierteljahrhundert nach jenem 2.Juni, an dem der Staat nachdrücklich unterstrich, daß er nicht nur für BAFÖG und Verkehrsberuhigung zuständig ist.

Heute ist übrigens TAG DER UMWELT. Wer 5O grüne Punkte im Supermarkt ungesehen von der Verpackung löst und an den Kolumnisten schickt, nimmt an der Verlosung von drei kleinen Pandabären zum Knutschen teil.

Unbedingt ernstnehmen sollten polnische Flohmarktbeschicker diese am Mittwoch publizierte Warnung: „Wie der Weser-Report aus gewöhnlich gut unterrichteter Quelle erfuhr, sind Großaktionen bisher nicht gekannten Ausmaßes gegen den Schwarzhandel geplant.“ Nach einer der letzten heißen Vorabinformationen des Blatts wurde das Flüchtlingshaus im Viertel der Reichen ganz schön heiß...

Apropos! Zum gemeinsamen Waldfegen trafen sich am Mittwoch BÜRGER Oberneulands mit SOLDATEN der Schwaneweder Nachschubkompanie 32O. Seit sechs Jahren wird bei solch gemeinnützigem Tun „ganz offiziell“ Partnerschaft gepflegt und belebt. Der Chronist erinnert sich vergangener Tage am Gymnasium Ernestinum zu Rinteln, als für den Ball der „Patenkompanie“ vom Fliegerhorst stets hübsche Tänzerinnen aus den Klassen 11-13 rekrutiert wurden. Der dafür zuständige Studienrat Siegfried S. bedeutete den jungen Damen dann augenschmalzend, sie sollten ein bißchen nett zu den Jungs und nicht zu zimperlich sein: „Die halten auch für Sie die Rübe hin.“ Die Rübe. Na eben!

Wer heute oder am Sonntag ab 2O h die Breminale schwänzen will: Herzlich willkommen in der GaDeWe beim Kabarett der Literarischen Gewalttätigkeiten.Mit Reisetips für' s Kleine Arschloch — und bitte Dias vom letzten Urlaub mitbringen... Urdrü

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