UNVERBREMT VON KLAUS WOLSCHNER : Die CDU hat den Kopf frei
Wer sich den Wahlbürgern bekannt machen will, muss für Schlagzeilen sorgen. Das hat Rita Mohr-Lüllmann (CDU) erkannt. Schulpolitik war in früheren Jahren immer ein prima Wahlkampf-Thema – warum also nicht. Warum also nicht mal fordern, dass die Schulen den Samstag wieder für Schulunterricht im Beschlag nehmen. Gedacht, geplaudert.
Im Wahlprogramm der CDU steht das nicht. Warum auch. Eine Spitzenkandidatin muss sich auch außerhalb des engen Wahlprogramm-Korsetts profilieren dürfen. Schulen dürfen den Samstags-Unterricht im Rahmen des G8-Schulzeitverkürzung anbieten und haben sich dagegen ausgesprochen. Spitzenkandidatinnen aber müssen auch den Mut zu unpopulären Forderungen haben.
Verknöcherte Opportunisten würden an dieser Stelle darauf verweisen, dass diesmal die Schüler ab 16 Jahren auch ihre Stimme abgeben dürfen, da kommt diese Forderung etwas ungünstig – jedenfalls bei den Neuwählern. Es gibt zwei Gründe für die CDU-Spitzenkandidatin, daran nicht zu denken: Erstens hält sie ja rein gar nichts von Opportunismus. Und zweitens hatte die CDU auch vor vier Jahren ihren Wähler-Schwerpunkt in der Generation 60+. Nicht einmal unter den Eltern von schulpflichtigen Jugendlichen hat die CDU viele Stimmen zu verlieren. Das macht den Kopf frei!