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Archiv-Artikel

UNVERBREMT: FELIX ZIMMERMANN ÜBER ACTIONHELDEN Er nimmt’s locker

Auf eine nervenaufreibende Sommerreise durch seinen kleinen Stadtstaat hat sich Innen- und Sportsenator Ulrich Mäurer (SPD) begeben. Zurückhaltend wie er ist, macht er darum nicht viel Aufhebens. Arnold Schwarzenegger hat, als er noch Schauspieler war, seinen „Terminator“ mit den Worten: „Jede Menge Äktschn“ angekündigt. Und wenn man ihm ins Kino folgte, merkte man, dass Austria-Kalifornier ein ähnliches Action-Gefühl haben wie unsereines.

Wie anders Mäurer! Den Westerwald-Bremer – er stammt gebürtig aus Höhr-Grenzhausen – scheint so leicht nichts schrecken zu können! Locker könnte er sich jeden Morgen eine schusssichere Bleiweste überziehen – einen Fahrradhelm trägt er ja sowieso gerne –, um in den Kampf ... äh zu seinen mutigen Männern zu ziehen. Tut er aber nicht, trägt dunklen Zwirn, der noch nicht mal vor dem Klima schützt.

Seine Sommerreise führte ihn zu den Spezialeinheiten der Polizei, wo er Polizisten beim Schießen und der Erstürmung einer Übungs-Verbrecherwohnung beiwohnte. Mäurer nahm es gelassen, den bereitliegenden Hals- und Gesichtsschutz ließ er links liegen. Innensenator, dachten wir, woher nimmst du die Ruhe? Ist’s der Westerwald oder hat das die lange Zeit im Dienste der bremischen Verwaltung mit ihm gemacht? Wenige Tage später: Mäurer umgeben von echten Bomben beim Kampfmittelräumdienst! Zwar waren die ihres gefährlichen Innenlebens beraubt, aber trotzdem. Oder? Am Montag dann: Mäurer beim Umweltschutzzug der Feuerwehr. Wir haben uns da gar nicht mehr hingetraut, gefährliche Chemikalien und so. Der Senator aber: mittendrin, mit dem Blick des Dienstherrn, der weiß, dass Bremen allerlei Gefahren locker entgegensehen kann. Auch wenn es für das antiquarische Bombenpflückpanzerchen, das er bei der Polizei an sich vorbei rumpeln sah, längst keine Ersatzteile mehr gibt. „So lange es noch fährt, ist’s doch gut“, brummelte Mäurer, ganz der coole Actionheld aus dem Westerwald.