: Türkei: Vorwürfe nach Zugunglück
MEKECE ap ■ Nach dem Zugunglück im Nordwesten der Türkei mit mindestens 36 Toten sind gestern schwere Vorwürfe gegen die Regierung laut geworden. Sie habe alle Warnungen ignoriert, dass das Schienennetz für moderne Schnellzüge zu veraltet sei, erklärten Ingenieure. Die türkischen Medien wurden noch deutlicher: „Mord“ titelte die Zeitung Vatan, „Serienmord“ nannte es Hürriyet, „Sie starben für eine Show“, schrieb Milliyet. Die Zeitung bezog sich damit auf die Einweihung der Schnellzugstrecke zwischen Istanbul und Ankara im Juni, welche die Fahrtzeit zwischen den Metropolen von acht auf fünf Stunden verkürzte. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan selbst hatte damals die Strecke eröffnet, auf der der Schnellzug am Donnerstagabend nahe der Ortschaft Mekece in der Provinz Sakarya verunglückt war. In den türkischen Medien wird nun der Rücktritt von Verkehrsminister Binali Yildirim gefordert.