: Trunkener Verbrecher
Hitler treibt sein Unwesen im Teutoburger Wald
Deutsche hätten eine besondere Macke, bescheinigen Nichtdeutsche gern den Insassen dieses, unseres Landes: Wenn man sich mit Deutschen unterhält, fällt spätestens nach zehn Minuten der Name Hitler. Dass der größte Verbrecher aller Zeiten (Grövaz) auch 80 Jahre nach seinem Ableben die Deutschen schwer beschäftigt, ist kein Wunder, aber wir kennen das aus eigener leidiger Erfahrung. Denn mindestens einmal am Tag läuft uns ein kalter Schauer über den Rücken, wenn wir die Nachrichtenticker sichten und wieder eine Hitler-Meldung entdecken. Dann heißt es zum Beispiel „Hitler: Unfall nach Trunkenheitsfahrt.“ Und wir fragen uns, warum der Hitler betrunken mit dem Auto unterwegs ist? Oder es wird gemeldet: „Hitler: Einbruch in Tankstelle.“ Finanziert der Grövaz sein Altenteil jetzt schon mit Einbrüchen? Und jedes Mal müssen wir unsere müden Tickeraugen aufreißen und uns laut zur Ordnung rufen: „Wieder der Hitler-Verleser!“ Ein Dreher! Denn statt „Hitler“ steht da immer „Hilter“, der Name der unschuldigen Gemeinde am Teutoburger Wald, die offenbar viel zu oft von gemeinen Verbrechern heimgesucht wird. Damit wäre wahrscheinlich erst Schluss, würde Hilter sich auch zu unserem Wohlgefallen endlich umbenennen in Schicklgruber.
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