Trübsal blasen mit Robin Proper-Sheppard : Sophia
Öffnet man die Internetseite www.sophia-music.com, fallen herbstlich Blätter. Robin Proper-Sheppard geht wirklich nicht gerade als Frohnatur durch. Vor fast zehn Jahren, das Ende seiner famosen Band „God Machine“ nach dem Tod ihres Bassisten galt es noch zu verarbeiten, sang er hadernd „If Only“ und spielte eine Musik, die unter den traurigsten der Welt einen Platz einnahm.
Auf „People Are Like Seasons“ brach er das Konzept auf, ließ laute Gitarren, sporadische Maschinen-Beats zu und kultivierte eine geradezu trotzige Attitüde angesichts der Widrigkeiten und Wechselfälle des Lebens: „Life’s a bitch and then you die“, sang er – eine Erkenntnis, die eben auch Gelassenheit gestattet. Und die erlaubt wiederum andere Töne. Sein aktuelles Album nannte er „Technology Won’t Save Us“, und das Magazin Intro beschreibt die neue, hier auch gepflegte Vielseitigkeit bei „Sophia“ wie folgt: „Instrumentals treffen auf schleppende Balladen, beschwingte Songs mit tieftraurigen Lyrics (‚Lost‘, ein Song über den Krebstod seiner Mutter) wechseln fast mit gut gelaunten Popsongs (‚Birds‘) ab.“ Und falls sich jemand doch Sorgen macht um Robin Proper-Sheppard: Angeblich ist er ein recht aufgeräumter Mensch, enthusiastisch bei der Sache, wenn er mal nicht gerade eine schwere Schaffenskrise durchleiden muss. Das kommt vor, und dann schreibt ein Musiker einen Song darüber, eher als wenn es ihm einfach mal ganz gut geht. ASL
Dienstag, 20 Uhr, Lagerhaus