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Traumergebnisse für Nordkoreas Abgeordnete

Wie schade, dass es bei Wahlen keine 150 Prozent Zustimmung gibt. Sonst hätte Nordkorea diese sicher vermeldet. So sind bei der Wahl zu Nordkoreas Oberster Volksversammlung alle 687 Kandidaten nach offiziellen Angaben nur mit einer Zustimmung von 100 Prozent gewählt worden. Zwei Tage nach der Wahl vermeldeten die Staatsmedien am Dienstag den Ausgang. Machthaber Kim Jong Un hat sich laut südkoreanischen Medien nicht wiederwählen lassen, aber seiner einflussreichen jüngeren Schwester Kim Yo Jong einen Abgeordnetensitz verschafft. In jedem Wahlkreis gab es nur einen Kandidaten, der zuvor von der herrschenden Arbeiterpartei nominiert wurde. Die Wähler können nur mit „Ja“ oder „Nein“ stimmen. Die Wahlbeteiligung lag offiziell bei 99,99 Prozent. Obwohl das Parlament als machtlos gilt, erhoffen sich Nordkorea-Beobachter von der Wahl Erkenntnisse über mögliche Machtverschiebungen in der Elite. Das Parlament trifft sich ein- oder zweimal im Jahr und nickt Beschlüsse der Staatsführung ab. (dpa)

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