piwik no script img

■ Traditionspflege und HSV-BrauchtumAdé, kastriertes Kaltgetränk

Beim HSV ist man auf Tradition bedacht. Und so gehört es mittlerweile zum Brauchtum der Rothosen, nach dem letzten Heimspiel einer jeden Serie für die Fans eine Saison-Abschlußfeier auszurichten. Dieses Mal ist es morgen ab 18 Uhr soweit, wenn die Begegnung gegen den VfB Stuttgart absolviert sein wird. An die 2 000 Fans erwartet Organisationschef Uwe Rainer Krause im Festzelt hinter der Haupttribüne – Eintritt: fünf Mark in Form eines Gutscheins für Fan-Artikel.

Neben dem unvermeidlichen Disc-Jockey und einer Tombola dürften sich die Anhänger vor allem für die Getränke und den Auftritt von Norbert & Die Feiglinge interessieren. Im Gegensatz zur sonst üblichen Volkspark-Praxis haben die Fans am Sonnabend in Stellingen die Gelegenheit, richtiges Bier zu konsumieren und müssen nicht mit der kastrierten Abart des Kaltgetränks vorliebnehmen.

Das sollte die passende Einstimmung auf das einstündige Konzert der Hamburger Band sein, die neben Hits wie „Manta“ und „Aldi“ auch ihren Song „Trotzdem HSV“ zu Gehör bringen wird. Ursprünglich gar nicht lustig fanden die Fans dieses Lied, weil ihr Lieblingsverein verballhornt wurde. Eine schmale Zeile wie „das Stadion liegt irgendwo am Arsch“ erschütterte die kleinen Seelen.

Doch nach mehrmaligem Hören und intensiver Text-Exegese wich die Wut der Begeisterung. Mittlerweile, so Krause, „finden es die Fans toll und freuen sich“, daß Norbert & Die Feiglinge spielen. Und auch, daß der komplette, frischgeduschte Profi-Kader anwesend sein wird. Mit Golz & Co. wird dann das Verpassen eines Uefa-Cup-Platzes begangen. Auch das ist gute Sitte beim HSV. cleg

Die 4-Track-CD „Bayern hat verloren“, auf der auch „Trotzdem HSV“ drauf ist, erscheint auf Line Records im Pool Vertrieb.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen