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Archiv-Artikel

Tote bei Protesten in Bolivien

LA PAZ afp ■ Sechs Monate nach dem Amtsantritt von Präsident Gonzalo Sánchez de Lozada sind die Proteste in Bolivien eskaliert. Bei Zusammenstößen zwischen Soldaten und Demonstranten in der Hauptstadt La Paz wurden am Mittwoch nach Klinikangaben mindestens 16 Menschen getötet und rund 80 verletzt. Die Proteste, denen sich auch Polizisten anschlossen, richteten sich gegen Sparvorhaben der Regierung. Fast fünf Stunden spielten sich in La Paz bürgerkriegsähnliche Szenen ab. Mehrere öffentliche Gebäude wurden in Brand gesteckt. Sánchez de Lozada berief das Kabinett zu einer geheimen Krisensitzung ein. Er war aus seinem Amtssitz geflohen. In einer kurzen Fernsehansprache rief er zur Ruhe auf und kündigte an, sein Sparprojekt zurückzuziehen. Die Einheitsgewerkschaft COB rief für gestern zu einem Generalstreik auf.

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