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Titelkampf bleibt engSchiris schenken Bayern 4 Tore

Keiner patzt: Doch während den Bayern zwei klare Elfmeterpfiffe erspart bleiben, werden den Wolfsburgern zwei reguläre Treffer aberkannt. Am Ende könnte es aber aufs Torverhältnis ankommen.

Unwiderstehlich: So gekonnt wie Dzeko und Grafite spielt derzeit keiner die Tore heraus. Bild: reuters

BERLIN taz/dpa | Keiner patzt im Titelkampf. Sowohl der VFL Wolfsburg als auch FC Bayern und Hertha BSC gewinnen ihre Spiele - und halten somit ihre Plätze 1 bis 3 der Liga.

Eine Vorentscheidung gab es in der ersten Hälfte des 32. Spieltages am Dienstagabend lediglich im Abstiegskampf. Tabellenletzter Karlsruhe verlor unglücklich gegen Hannover - und hat nun praktisch keine Chance mehr auf den Klassenerhalt.

Mehr Glück hatte der FC Bayern: Bayer Leverkusen begann druckvoll und setzte die Bayern mit schnellen Kombinationen im eigenen Stadion unter Druck. Leicht hätten die Münchener in Rückstand geraten können - und konnten froh sein, dass Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer schlecht pfiff.

32. Spieltag - 1. Hälfte:

Dienstag, 12.05.2009:

1. FC Köln - Hertha BSC 1:2

VfL Wolfsburg - Bor. Dortmund 3:0

Bayern München - B. Leverkusen 3:0

Karlsruher SC - Hannover 96 2:3

Mittwoch, 13.05.2009 (jeweils 20 Uhr):

Hamburger SV - VfL Bochum

Arminia Bielefeld - 1899 Hoffenheim

FC Schalke 04 - VfB Stuttgart

Eintracht Frankfurt - Werder Bremen

Energie Cottbus - Mönchengladbach

Tabelle (Spiele, Tordiff, Tore, Punkte):

1. VfL Wolfsburg 32 +30 70:40 63

2. Bayern München 32 +28 67:39 63

3. Hertha BSC 32 +11 48:37 62

4. VfB Stuttgart 31 +18 58:40 58

5. Bor. Dortmund 32 +17 53:36 55

6. Hamburger SV 31 0 43:43 55

7. FC Schalke 04 31 +14 44:30 49

8. 1899 Hoffenheim 31 +11 56:45 48

9. Bayer Leverkusen 32 +11 54:43 46

10. Werder Bremen 31 +15 57:42 42

11. Hannover 96 32 -15 47:62 39

12. 1. FC Köln 32 -16 33:49 35

13. Eintracht Frankfurt 31 -13 37:50 33

14. VfL Bochum 31 -16 35:51 28

15. Mönchengladbach 31 -19 37:56 27

16. Arminia Bielefeld 31 -19 27:46 27

17. Energie Cottbus 31 -27 27:54 27

18. Karlsruher SC 32 -30 23:53 23

Nach einem rausgestellten Bein von van Buyten gegen Renato Augusto (5.) und beim klaren Foul von Martin Demichelis (16.) gegen den Brasilianer hätte er jeweils Elfmeter geben müssen. Vor allem das zweite Foul war mehr als klar zu sehen, so wie Demichelis in Augusto hineinrutschte, ihn umschmiss, die Richtung des Balles aber nicht beeinflussen konnte.

In der ersten Hälfte fanden die Münchener überhaupt nicht ins Spiel, spielten hinten unsicher und vorne überhastet. Vor allem Franck Ribery war viel zu eigensinnig.

Um so beeindruckender war die Einstellung, mit der die Bayern aus der Kabine kamen - und die Leverkusener förmlich vom Platz fegten. Nach nur zwei Minuten trugen Ribery und Lukas Podolski einen schönen Angriff vor: Podolski schob den Ball Luka Toni regelrecht unter die Füße, der den Ball in seiner unnachahmlichen Art ins Tor stolperte.

Nun war der Knoten geplatzt: Die Bayern kombinierten wie sie wollten, Bayer verlor seine Sicherheit - und nur Torwart Rene Adler war es zu verdanken, dass die Leverkusener nicht völlig untergingen. Doch in der 58. Minute legte Podolski wunderbar für Ribery auf, der den Ball mühelos ins Tor knallte, in der 71. schließlich schoss er selbst ein Tor.

Und ein bißchen wunderte man sich gegen Ende der Partie, warum die Bayern nicht stärker auf weitere Treffer drängten, denn die Leverkusener hatten sich komplett ergeben.

Wolfsburg spielte fürs Torverhältnis

Ganz anders gestern Abend die Wolfsburger. Ihnen schien mehr als den Münchener klar, dass es am Ende auf die Tore ankommen könnte. Ähnlich wie Leverkusen spielten auch die Dortmunder anfangs gut mit, konnten aber gegen den extrem effizienten Sturm der Wolfsburger nichts ausrichten - und gerieten schon nach 15 Minuten durch ein Tor von Edin Dzeko in Rückstand.

Immer wieder tauchten Grafite und Edin Dzeko vor dem Dortmunder Torhüter Roman Weidenfeller auf, schoben sich die Bälle quer zu, spielten zwischendurch vielleicht noch einen dritten Wolfsburger an und versenkten den Ball im Tor.

Insgesamt fünf Treffer erzielten die beiden: Doch das Schiedsrichter-Gespann pfiff zwei Situationen wegen Abseits ab - beide Male zu unrecht.

So bleiben die Wolfsburger aufgrund ihres besseren Torverhältnisses vorn - und können sich dafür bei ihrem Sturmduo bedanken. Inzwischen bringen es die beiden auf 46 Treffer, Dzeko auf 22, Grafite auf 24 - zwei so effiziente Stürmer in einem Team hat es in der Bundesliga bislang noch nicht gegeben.

Und so ist Wolfsburg noch immer mit 2 Toren Vorsprung Tabellenführer. Es hätten Sechs sein können.

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18 Kommentare

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  • M
    Mezkalin

    @anonymer Unwissender:

    Wenn Grafite in die Abseitsfalle tappt ist er selber schuld, beide Entscheidungen waren sicher knapp, aber wer nur vorne steht und auf Pässe wartet darf sich halt nicht wundern wenn er ab und zu mal im Abseits steht.

     

    Boateng geht mit hohen Bein zum Ball, trifft leider den Wolfsburger der köpfen will. Eine Absicht zu unterstellen wäre vollkommen ungerechtfertigt und für hohes Bein gibt es normalerweise eine Gelbe Karte. Klar das es schlimm aussieht wenn man sich nachher die Bilder anguckt, aber bleiben wir doch bitte beim Regelwerk des DfB.

     

    Wenn der Schiedsrichter an diesem Tag jemanden benachteiligt hat, dann den BVB!

  • TD
    Tyler Durden

    Alles hält sich irgendwie die Waage, klar. Aber wenn es zwei Tore und zwei Elfer auf einen Streich sind, dann darf man es doch mal erwähnen, oder?

     

    Das erste war mir Sicherheit kein Elfer. Beim zweiten wechselte Augusto selber die Richtung um in Michelis reinzulaufen, als er merkte, dass er den Ball nie erreichen kann. Das KANN man pfeifen muss aber nicht unbedingt, aber... es war Glück für die Bayern. ein 99%er Elfer. Ein 100% war allerdings als Toni in der zweiten Hälfte umgerissen wurde, ja?

     

    Wenn es eine Mannschaft gibt die in dieser Saison von den Schiedsrichtern benachteiligt wurde, so waren es die Bayern. Der andere Verein der von der Unfähigkeit der Schiedsrichter aufs Gröbste benachteiligt wurde, das war Bremen, denen in einem Spiel ein reguläres Tor, ein zustehender Elfer vesagt wurden, dafür aber Pizarro und Diego vom Platz gestellt!

     

    Mir wird der Fussball langsam verleidet weil ich in fast jedem Spiel wieder sehen muss, dass das Ergebnis wegen Schiri Leistung und der Weigerung einen Video Schiri zu benutzen, irregulär zustandekommt.

     

    MfG, Tyler Durden

  • JM
    Julian Merkl

    Liebe TAZ Sportredaktion,

     

    ist so eine Überschrift nicht unter Eurem Niveau?

    Wenns für die Konkurrenz des FCB nicht zum Titel reichen sollte, war (natürlich) mal wieder der böse Schiedsrichter (ja vielleicht sogar eine Verschwörung?) Schuld.

    Das sind die typischen Reflexargumente derer, die es aus eigener Kraft nicht schaffen. Wer hat denn in Cottbus verloren und wer gewonnen?

    Der FCB hat seinen Wettbewerbern diese Saison soviele Chancen gegeben davon zuziehen, wenn man die nicht nutzt und vielleicht am Ende in die Röhre schaut, ist man wirklich selbst Schuld.

    Verdienter Meister ist die Mannschaft, die am Ende oben steht, und wenn dass die Bayern sein sollten dann eben die.

    Man sehe sich z.B. Podolski an. Dem hätte der Trainerwechsel egal sein können, weil sowieso nächste Saison in Köln, aber was passiert? Unter Heynckes scheint er aufzublühen und er hängt sich nochmal richtig rein. Also, wer im Schlußspurt den längeren Atem hat, der möge die Schale gewinnen.

  • G
    googy

    Solange sich gewisse Dinosaurier in den Chefsesseln der FIFA und UEFA strikt gegen technisch u. finanziell durchaus praktizierbare elektronische Hilfen (siehe amer. NFL) stemmen, wird leider der Profi-Fussball immer mehr zur Farce, bei der total überfordertem (jedoch arrogant uneinsichtige) Schiedsrichter die Ergebnisse derart beeinflussen, das man sich als Zuschauer verarscht fühlen muss. Das Argument "alles hält sich in der Waage" ist ein Armutszeugnis und führt zur Vermutung, das man nicht gewillt ist, faire Spielergebnisse zu bekommen, sondern den Möglichkeiten, Spiele durch momentan nicht zu beweisende (nur im Nachhinein durch Zeitlupeneinstellungen) Manipulationen Tür und Tor geöffnet lässt.

    Es ist mehr als lächerlich, vollkommen klare Fehlentscheidungen mit dem Begriff "Tatsachenentscheidung" nachträglich rechtfertigen zu wollen.

    Um dieses traurige Regelwerk auch noch zu bestärken, werden dann Spieler und Funktionäre mit teilweise vollkommen unverhältnismässigen Strafen belegt, falls sie mal aufmucken.

  • M
    @Mezkalin

    hoffentlich ist das Ironie. ansonsten die geballteste "nicht-Komptenz" die man sich nur vorstellen kann.

     

    Grafite stand 2x definitiv nicht im Abseits und

    die rote Karte für Boateng war absolut berechtigt. Wer was anderes behauptet lügt!

  • BR
    Bio Rio

    Muss denn die Taz erst Gerechtigkeit für den kleinen, sympathischen VW-/Porsche-Club einfordern?

  • M
    Mezkalin

    Das ist mit Abstand der perteilichste und schlechteste Artikel den ich je in der taz gelesen habe. Beide Wolfsburger Abseitstore, wurden vollkommen zurecht abgepfiffen, genau wie das Dortmunder in der 81. Minute. Dafür wurde kein Elfmeter gepfiffen als Madlung in der 23.Minute Santana zu Boden zehrte und ebenfalls als in der 39. Minute Hasebe Hand im Strafraum spielte und Kuba somit eine Chance verwehrte. Stattdessen gab es Geld als Subotic aus ein paar Metern angeschossen wurde. Das Boateng für eine gestrecktes Bein eine Rote Karte bekam, macht die schlechte Schiedsrichterleistung endgültig perfekt. Der VfL kann sich beim Schiedsrichter und der schlechten Chancen Auswertung der Dortmunder bedanken, das sie überhaupt das Spiel gewonnen haben!

  • D
    D__I___O

    bla bla bla. Die Schiedsrichterentscheidungen waren nichs so doll. Und?

    Man hätte auch zwei Elfer gegen Wolfsburg geben können....

  • O
    ole

    Au ja, das entscheidet die Meisterschaft... die hat ja auch nur 2 Spieltage. Böse, böse, böse Verschwörung.

     

    :-)

     

    Artikel geschenkt

  • AS
    Andreas Soluk

    Hallo lieb Bayernfans. Entweder es gleicht sich alles aus, oder ihr wurdet benachteiligt. Was denn nun? Vor allen Dingen bei eurem 1:2 Anschlußtor (klares Abseits) gegen den VFL im Hinspiel wurdet ihr klar benachteiligt. Das war im direkten Vergleich, jetzt überdenkt vielleicht nochmal die Aussage, dass ihr schon längst Tabellenführer wäred.

  • W
    Wolfsburger

    Die Schiris der letzten Spiele sollten auf jedenfall etwas Augenpflege betreiben, bevor die Meisterschaft ein hässliches Ende nimmt. Der Ulli ist sich ja schon sicher, dass einer S*T*O*L*P*E*R*N wird. Wie meint er das bloß?

  • B
    Bebu

    Das ist eine Milchmädchenrechnung. Denn wenn z.B. der erste Elfmeter gegen Bayern gepfiffen wird, kommt es nicht zur zweiten Elfmetersituation, da sich das Spiel dann anders entwickelt und Bayern vielleicht verloren hätte oder gar höher gewonnen hätte.

    Ähnliches gilt für nicht gegebene Tore für Wolfsburg.

    (Von anderen Fehlentscheidungen und ihren möglichen Auswirkungen braucht man gar nicht erst anzufangen.)

  • A
    ama.dablam

    Wäre ja noch schöner, wenn dahinter nicht wieder eine Verschwörung zu vermuten wäre und die aufrichtigen Proletarier (Wolfsburg) nicht zugunsten der Schickimickibankerkatholenrechtsaussenbussisbörsianer (München) das Nachsehen hätten.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Wer redet von einer Verschwörung?

  • PK
    Peter Krug

    Es gleicht sich in der Saison alles aus. Floskel hin, Floskel her, den Bayern wurden diese Saison schon mehrere klare Tore aberkannt. Mit diesen Toren wären sie längst schon Meister.

  • SP
    Stefan Pucks

    Ähem, bitte noch einmal die Saison Revue passieren lassen! Bei korrekten Schiedsrichterleistungen hätten die Bayern bereits einen uneinholbaren Punktevorsprung - trotz Klinsmann und diversen irreführenden Beiträgen wie diesen hier.

  • V
    V.Vaughn

    Wie oft Bayern schon im Laufe der Saison benachteiligt wurde (gegen Hamburg, Köln etc..) und Wolfsburg von den Schiedsrichtern bevorzugt wurde (bspws. gegen Leverkusen), erwähnt die geneigte Sportredaktion natürlich nicht.

    Objektiv ist anders.

  • JR
    Joachim Reske

    Liebe tazler,

    schön, dass ihr Hertha im Spieltagsbericht wenigstens einmal kurz erwähnt habt, ansonsten hätte man denken können, dass Hertha gar nicht gespielt hat. Ich gehe davon aus, dass die taz wenigstens über Herthas Meisterschaftsfeier ausführlich berichten wird.

     

    Viele Grüße

    Joachim

  • D
    DDP

    Mein gott wenn ich so etwas schon lese kommt es mir echt hoch...

     

    Wie oft wurden die Bayern in dieser Saison schon benachteiligt???

    http://www.wahretabelle.de/wahretabelle/wahre-tabelle.php

     

    So ist der Sport, das hält sich alles über die Zeit die Waage.

     

    ***Anmerkung der Redaktion: Alles hält sich irgendwie die Waage, klar. Aber wenn es zwei Tore und zwei Elfer auf einen Streich sind, dann darf man es doch mal erwähnen, oder?