: Titanic
■ USA 1997, Regie: James Cameron; mit Leo nardo DiCaprio, Kate Winslet, Bill Paxton u.a.; 193 Min.
Das Grab für Regisseur James Cameron war schon ausgehoben. Nachdem die Kosten für „Titanic“ explodiert waren, der Starttermin immer wieder verschoben worden war, erwartete man ein neues „Waterworld“-Desaster. Als der Film dann schließlich fertig war, hatte Cameron 250 bis 285 Mio. Dollar (so genau weiß das niemand) verbraten und die Filmjournalisten ihre Nachrufe in der Schublade. Doch alles kam ganz anders. Die ersten Kritiken waren reine Lobeshymnen. Man sprach von einem Meisterwerk. Die New York Times fühlte sich gar ans Weihnachtsfest vor 58 Jahren erinnert: „Das erste Spektakel seit Jahrzehnten, daß sich wahrlich mit Vom Winde verweht vergleichen darf!“ Inzwischen ist „Titanic“ für nicht weniger als acht Golden Globes nominiert und damit ein ganz heißer Oscar-Anwärter. Kein Eisberg in Sicht, der Camerons „Titanic“ noch versenken könnte.
Es geht los mit der Leiche des Luxusliners. Das Mahnmal für menschliches Versagen und die Fehlbarkeit des Fortschritts verrottet auf dem Meeresgrund. Bei der Suche nach Schätzen an Bord des Wracks stößt ein Abenteurer auf das Porträt des Mädchens Rose. Rose, inzwischen 101 Jahre alt, hat den Untergang 1912 überlebt und erzählt nun ihre Geschichte. Sie war ein hübsches aber unglückliches Mädchen aus der ersten Klasse. Dann trifft sie Jack. Der junge Dritte-Klasse-Passagier rettet sie bei ihrem Selbstmordversuch. Die beiden verlieben sich ineinander. Was dann folgt ist Geschichte. Cameron erzählt den Untergang in Echtzeit (ca. 90 Minuten) und mit einem tricktechnischen Aufwand, wie man ihn bisher noch nicht gesehen hat.
„Titanic“ ist ganz großes Kino, voller Dramatik und Leidenschaft. Menschen, die die Geschichte albern finden, halten auch den Mond und Sonnenuntergänge für kitschig.
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