: Tierschutzpreis für Öko-Schlachter -betr.: "Öko, das mach ich nie wieder! und Meldung "Tierschutz wird behlohnt", taz v. 23.5.1995
Betr.: „Öko, das mach ich nie wieder!“ und Meldung „Tierschutz wird belohnt“, taz v. 23.5.
Mein Vorschlag an die Sozialbehörde gleich vorweg: Ich finde, der Bremer Tierschutzpreis steht Matthias Groth zu.
1. Er unterstützte direkt die „artgerechte Haltung von Nutztieren in der Landwirtschaft“, wie laut Meldung für den Preis eingefordert. Schließlich kaufte er nur Tiere von ihm bekannten Höfen, die dieses Kriterium bei der Tierhaltung erfüllten. Wir lesen sehr gerne den Begriff „artgerecht“ und ÜBERlesen noch lieber das Wort „Nutztiere“. Ein beschönigendes Wort, das uns wunschgemäß eher an eierlegende Hühner und milchgebende Kühe denken läßt statt daran, daß Tiere getötet werden. Doch genau das muß Tierschutz miteinbeziehen und darf sich nicht in der Diskussion um Ja oder Nein erschöpfen. Das „wie“ gehört dazu, und deshalb sollte Matthias Groth auf der Kandidatenliste für den Preis stehen.
2. Ein Zeichen muß her. Ein Zeichen gegen diese Terroristen (anders kann ich sie nicht nennen), die sich nach Matthias' Aufgabe nun wahrscheinlich gegenseitig auf die Schulter klopfen, sich ganz toll bestätigt finden und es nicht im Traum bedauern, seine Existenz vernichtet zu haben. Ein Zeichen wird sie nicht zum Umdenken bewegen, denn wer (Tier-)Leben schützen will und das mit Gewalt gegen anderes Leben erreichen will, ist von vornherein schon so vernagelt und verbohrt, daß man angesichts solch grausamer Dummheit nur noch schreien möchte. Wer versucht, mit Fanatikern zu reden, wird dieses Gefühl kennenlernen.
Aber ein Zeichen muß sein, um ihnen zu zeigen, daß sie mit ihren terroristischen Methoden ausgegrenzt sind, daß die Gesellschaft auf der Seite ihres Opfers steht und nicht bereit ist, sie augenschließend gewähren zu lassen.
Silvana Beer, Hildesheim
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