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Thüringer Kommunen übernehmen Wasserwirtschaft

Gera. Eine Liste der 27 wichtigsten Kläranlagen-Projekte für die Region hat der neugebildete Aufsichtsrat der Ostthüringer Wasserversorgung und Abwasserbehandlung GmbH erarbeitet. Es war seine erste Arbeit nachdem er Ende April von der Treuhandanstalt die Eigentumsrechte an den Wasserwirtschaftsbetrieben übernommen hatte. In dem Aufsichtsrat der Ostthüringer Wasserversorgungs GmbH sind auch die Bürgermeister von Pößneck, Saalfeld und Jena vertreten. Durch die Kommunalisierung dieser Betriebe bestimmen die Städte und Gemeinden unmittelbar deren Kurs mit. In Thüringen gibt es insgesamt drei solcher Unternehmen, die jetzt Eigentum von Städten und Gemeinden sind. Sie haben damit die Entscheidungsbefugnis über alle Maßnahmen und Investitionen, die sichern sollen, daß die Thüringer nicht irgendwann in naher oder ferner Zukunft buchstäblich auf dem Trockenen sitzen. Allein in Ostthüringen haben die Kommunen damit die Veranwortung über ein Anlagevermögen von 760 Millionen Mark übernommen. Für ganz Thüringen wird der Wert der wasserwirtschaftlichen Anlagen auf zwei Milliarden Mark geschätzt. Zum Erhalten und zum Bau neuer, dringend benötigter Abwasseranlagen sowie für Maßnahmen zur Verbesserung der Wasserqualität sind für den Anfang Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe notwendig. Mittel dafür sollen aus der Investitionspauschale, der Gemeinschaftsaufgabe „Aufschwung Ost“ und aus dem Haushalt der Städte und Gemeinden kommen. Umfangreichstes Projekt ist mit rund 200 Millionen Mark der Bau einer biologischen Kläranlage für die Großstadt Gera bis 1994. Etwa 40 Prozent dieser Summe sollen aus den verschiedensten Förder- und Zuwendungs-„Töpfen“ kommen. Ralf Rauch, Geraer Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des Ostthüringer Unternehmens, hält es für zweckmäßig, für eine Verbesserung der Wasser- und Abwassersituation die kleineren Städte des Landkreises in das Abwassersystem der neuen Großkläranlage mit einzubeziehen. adn

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