Wochenübersicht: Konzert : Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Bei den Rosen mag es ja so sein, wie Gertrude Stein sagte, also dieses „a rose is a rose is a rose“, nur darf man diese Sichtweise nicht auf alle Dinge und Sachverhalte erweitern und ganz besonders nicht auf das Schlagzeugspiel. Ein Schlagzeuger ist zwar ein Schlagzeuger, aber schon im nächsten Trommelschlag muss unbedingt geklärt sein, ob es sich um einen guten oder einfallsreichen, einen lustigen, einen listigen oder abwechslungsreichen handelt. Oder eben um einen der Trommler, die in den öffentlichen Parks den letzten Rest an Besinnlichkeit aus dem Kopf klopfen. Solche dürfen am heutigen Freitag im Raumschiff Zitrone nicht auf die Bühne. Sondern nur ausgewählte Schlagzeuger aus den erstgenannten Kategorien. Vier davon: Burkhard Beins, Tony Buck, Steve Heather, Eric Schäfer. Zunächst wird solo gespielt, dann gibt es zwei Duos. Anlass des Abends ist die CD-Veröffentlichung „Berlin Drums“ von Absinth-Records, und wenigstens soll darauf hingewiesen sein, dass die Örtlichkeiten in der Kastanienallee 77 eher winzig bemessen sind, während man um die Ecke in der Kulturbrauerei reichlich Auslauf hat, am Samstag, beim 2. Berlin Summerize Festival. In diesem Jahr bleibt der Hof zum Luft schnappen und die Musik spielt drinnen, im Kesselhaus, im Palais und im Maschinenhaus. Außerdem scheint es wieder mehr Gitarren zu geben und es wird mehr gerockt, mit der alten Speckschwarte Punk, in Electro ausgebraten: Die Türen, NMFarner. Irgendwo vermittelnd dazwischen die Chicks on Speed. Aber auch aktueller Breakbeat-Jazz fürs flanierende Hören mit Tarwater und Apparat. Dazu hiphoppend Moabeat und manches mehr. Halt eine Plattform für das Berliner Musiktreiben, bei der man dann doch besonders auf die Hamburger Kante schaut, deren neues Album „Zombi“ gerade allerorten in den Himmel gehoben wird.