: Thilo Sarrazins Mauer im Kopf
betr.: „Was macht eigentlich … Thilo Sarrazin: Mal richtig tierlieb sein“, taz vom 21. 3. 06
Wenn Herr Sarrazin überhaupt zu einer Liebe fähig ist, dann ist es die zu seinen Zahlen, die anscheinend sein ganzes Denken einnehmen. Sein darauf im wahrsten Sinne des Wortes beschränktes Handeln dokumentierte er gerade wieder beim Besuch des von ihm ungeliebten Tierparks.
Wenn er die Ostberliner (die den Tierpark einst mit ihren eigenen Händen aufbauten) auffordert, ihn (noch) mehr zu besuchen, wenn sie „ihren Tierpark behalten wollen“, zeigt das die Mauer in seinem Kopf, der seiner Herkunft nach vor allem in „West“ denkt, wo wir seit 16 Jahren eine Stadt sind.
Und der Vergleich Zoo/Tierpark allein an Zahlen ist natürlich naiv oder dumm, weil nun eben mal ein Zoo im Zentrum der Stadt viel mehr touristische Laufkundschaft anzieht, als es der viel größere und schönere Tierpark tun kann.
Solch rein fiskalisches Denken ist eines Politikers unwürdig und disqualifiziert ihn. GERHARD ROSENBERG, Berlin
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