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Archiv-Artikel

Thierse plädiert für Degussa

BERLIN dpa ■ Neben dem US-Architekt Peter Eisenman lehnt auch Bundestagspräsident Wolfgang Thierse einen Ausschluss der Firma Degussa am Bau des Holocaust-Mahnmals in Berlin nach wie vor ab. „Wer gedacht hat, dass man dieses Denkmal klinisch oder moralisch rein bauen könnte, war auf einem Irrweg“, sagte Thierse in der Welt am Sonntag. „Denn das geht nicht in einem Land, dessen Vorgängerstaat das Nazireich war und in dem dies Denkmal nun von der Nachfolgegeneration der Tätergeneration gebaut wird.“ Die heutige Degussa habe sich aber mehr als manche andere Firmen der eigenen Nazivorgängergeschichte gestellt und sei eine Firma mit internationalem Renommee, mit Geschäftsbeziehungen in alle Welt, auch nach Israel. In der Denkmalsstiftung wird in dieser Woche über das weitere Vorgehen nach dem vorläufigen Baustopp beraten.