■ Telekom verliert ihr Netzmonopol: Junge Wilde ab Montag im Geschäft
Düsseldorf/Bonn (dpa/rtr) – In der Telekommunikation wird ab Montag ein neues Kapitel aufgeschlagen: Die Deutsche Telekom AG verliert ihr Netzmonopol. Am Donnerstag abend billigte der Bundestag mit großer Mehrheit das Telekommunikationsgesetz, wie es im Vermittlungsverfahren ausgehandelt worden war.
Das Gesetz schreibt die Rahmenbedingungen für den ab 1998 vollständig freien Telekommunikationsmarkt fest. Nach Zustimmung des Bundesrats nächste Woche könnte das Gesetz am 10. Juli in Kraft treten. Ab 1998 dürfen alle Firmen, die Fachkompetenz und Leistungsfähigkeit nachweisen können, Telefondienste anbieten. Eine neue Regulierungsbehörde soll das überwachen.
Ab Montag schon dürfen die „jungen Wilden“, wie die privaten Betreiber von Veba und Mannesmann, Viag, Thyssen und RWE in der Branche genannt werden, für geschlossene Benutzerkreise, das sind vor allem Großbetriebe, auf eigenen Netzen Sprachübermittlung anbieten. Der Vorsitzende des Verbandes der Telekommunikationsnetz, Gerd Eickers, warnt jedoch vor Euphorie: „Das Geschäft im Großkundensegment ist noch verschwindend klein.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen