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Archiv-Artikel

KUNSTHAUS WIRD ZWANGSVERSTEIGERT Tacheles kommt am 4. April unter den Hammer

Das Kunsthaus Tacheles in der Oranienburger Straße wird am 4. April zwangsversteigert. Die Versteigerung finde im Gebäude des Amtsgerichts Mitte in der Littenstraße statt und sei öffentlich, sagte ein Gerichtssprecher am Dienstag. Künstler und Unterstützer des Tacheles hatten in der Vergangenheit immer wieder öffentlich gegen eine Zwangsräumung protestiert.

Hintergrund der jahrelangen Auseinandersetzungen um das denkmalgeschützte Tacheles ist die Insolvenz einer Tochtergesellschaft der Fundus-Gruppe, der das Gelände gehörte. Das Immobilienunternehmen Fundus wollte dort eigentlich Wohn- und Geschäftshäuser bauen. Nach der Insolvenz strebte die HSH Nordbank als Hauptgläubigerin die Zwangsversteigerung an.

Die Tacheles-Gruppe zweifelt die Rechtmäßigkeit des Kaufvertrags von 1998 zwischen Bundesregierung und Fundus an. Sie verweist auf eine Stellungnahme der Kanzlei SKW Schwarz, nach der Fundus bis Ende 2005 hätte investieren müssen. Da dies nicht geschehen sei, hätten die Behörden die Investitionsgenehmigung widerrufen müssen. Ein Fundus-Sprecher hatte das in der Vergangenheit als „völlig unzutreffend“ dementiert. (dapd)