TRASH-PERFORMANCE : Geschmack ist ein bürgerliches Vorurteil
Für die einen bieten sie verfeinerte Konzeptkunst der sonderbaren Art, für die anderen ist es einfach nur schrecklich: Wenn es um HGich.T geht, bringt der Mittelweg sicher den Tod. Oder sonst was Unerfreuliches. Das muss aber nicht sein: Wer keine Allergie gegen Neonfarben hat, auch mal ein paar Trance-Rhythmen mag und bei Fäkalhumor nicht gleich die Flucht ergreift, könnte sich bei der Bühnendarbietung des Hamburger Trash-Performance-Kollektivs sogar köstlich amüsieren. Aktuell singen sie in ihre auf YouTube einzusehenden Songs über Liebesbeziehungen zwischen 16- und 60-Jährigen, „Diddel den Mäusedetektiv“ oder Sex in der Satanistensekte, vorgetragen in breitestem Hamburger Akzent. Man sei gewarnt: Es kann zu Nackttanzdarbietungen kommen. Überhaupt scheint Geschmack für HGich.T nichts weiter als ein bürgerliches Vorurteil zu sein. Am Freitag hat man im Bi Nuu Gelegenheit, sich selbst eine Meinung darüber zu bilden.
TIM CASPAR BOEHME
■ Im U-Bahnhof Schlesisches Tor. Freitag, 21 Uhr. 13 €