piwik no script img
taz logo

Archiv-Artikel

TIEFWASSERHAFEN Buddeln um jeden Preis

Niedersachsen braucht den Tiefwasserhafen. Unbedingt. Aber braucht irgendjemand sonst den Megahafen an der Jade?

Kommentarvon Jan Kahlcke

Die Riesenfrachter, die ursprünglich als Rechtfertigung herhalten mussten, laufen Europa bisher jedenfalls nicht an. Heutzutage spricht man denn auch lieber vom exponentiellen Wachstum im Containerverkehr, das die bestehenden Häfen in absehbarer Zeit an die Grenzen ihrer Kapazität brächte. Das stimmt für Bremerhaven, für Hamburg keineswegs. Dort gibt es reichlich Reserven.

Um eine echte Konkurrenz zu werden, bräuchte Wilhelmshaven derart gigantische Investitionen in die Hinterlandanbindung auf Schiene und Straße, dass die versprochene Ortsumgehung im Vergleich nur Peanuts wäre. Dazu wird es wohl nicht kommen. Denn ökonomisch wie ökologisch ist es geboten, die Güter möglichst dicht per Schiff an die Wachstumsmärkte in Osteuropa zu bringen.

Wilhelmshaven wird nur die Rolle einer Verteilstation für Container auf kleinere Feeder-Schiffe bleiben. Wertschöpfung und damit Arbeitsplätze verspricht das kaum. Damit ist die Frage, wofür die zuletzt von Airbus gebeutelte Nordwest-Region den Hafen eigentlich braucht.

taz zahl ich illustration
taz zahl ich

Ihnen liegt die taz am Herzen?

Dann hätten wir eine Bitte: Unterstützen Sie uns mit einem freiwilligen Beitrag! Denn wir sind auf unsere Leser:innen angewiesen, wenn wir taz.de auch weiterhin frei zugänglich halten wollen. Mit nur 5,- Euro sichern Sie unseren Journalismus und die Zukunft der taz – sind Sie dabei?