: TERRORTRENDS: THE RETURN OF THE „VERDÄCHTIGES PULVER“
Kann sich noch jemand an die Zeit vor zehn Jahren erinnern? An die herrliche Hysterie, die rund um die Welt ging? Überall wurde „verdächtiges Pulver“ entdeckt. Die Meldungen allein im Januar 2002 lauteten: „Brief mit verdächtigem Pulver im Europarat entdeckt“ oder „Erneut verdächtiges Pulver im US-Kongress aufgetaucht“ oder „McDonald’s in Australien erhält verdächtige Briefe mit Pulver“. Als Warnung für Nachahmer soll der Fall eines norwegischen Scherzbolds gelten: „Norweger schickte weißes Pulver an Freund: sechs Jahre Haft.“ Die gute, alte Terrorpulverzeit, an die nur noch die „Verdächtige Koffer“-Ära vor rund einem Jahr herankommt, als die Sicherheitskräfte alle paar Tage an irgendeinem Bahnhof oder Flughafen einen Koffer mit einer Wasserdruckkanone aufsprengten und schmutzige Wäsche vorfanden. Doch was ist das?! „Verdächtiges Pulver in Poststelle der Stadt Weimar aufgefunden“, meldete die Nachrichtenagentur dapd gestern. Ist das the return of the „Verdächtiges Pulver“? Hoffentlich nicht. Wiederholungen gefallen sowieso nicht, aber Wiederholungen von Hysterien gehen gar nicht.