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Archiv-Artikel

TERRORISMUSVERDACHT: FRANKREICHS LINKE SPRICHT VON JUSTIZFIASKO Julien Coupat auf freiem Fuß

Von DORA

PARIS taz | Mehr als sechs Monate nach seiner Inhaftierung wegen des Verdachts auf Bildung einer terroristischen Vereinigung und auf Sabotageakte auf Eisenbahnstrecken ist Julien Coupat am Donnerstagabend gegen Auflagen freigekommen. SozialdemokratInnen, Grüne und KommunistInnen sprechen von einem „Justizfiasko“, verlangen einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss und den Rücktritt von Innenministerin Michèle Alliot-Marie. Der 34-jährige Linksintellektuelle und Exchefredakteur der Zeitschrift Tiqqun war zusammen mit anderen jungen Leuten am 11. November im zentralfranzösischen Tarnac verhaftet worden. Er bestreitet die Beteiligung an den Hakenkrallenanschlägen auf die SNCF während des letzten Castor-Transports. Ein Bekennerschreiben für diese Sabotageakte ging im November bei der taz in Berlin ein. Bis heute haben sich französische und deutsche Ermittler dafür nicht interessiert. Inzwischen sind sämtliche in Tarnac Verhafteten freigelassen worden. Doch offiziell hält die französische Staatsanwaltschaft weiterhin an dem Terrorismusverdacht fest. DORA