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Syrien beschießt Türkei erneutTürkei schießt zurück

Auf die türkische Region Hatay wurde am Freitag eine Mörsergranate aus Syrien abgefeuert. Das türkische Militär erwiderte das Feuer.

Türkisches Militär am Freitag, 5.10. an der Grenze zu Syrien. Bild: dapd

ISTANBUL reuters/ dpa / dapd | Nach einem Granatangriff aus Syrien hat die türkische Armee in der Region Hatay am Freitag zurückgeschossen. Gouverneur Mehmet Celalettin Lekesiz erklärte, dass eine in Syrien abgefeuerte Mörsergranate in einem Feld im Grenzgebiet detoniert sei. Das türkische Militär habe daraufhin sofort das Feuer erwidert. Über die Auswirkungen des Artillerie-Gegenangriffs lagen zunächst keine Angaben vor.

Der Vorfall ereignete sich in der Nähe des Dorfes Asagipulluyazi in der Provinz Hatay. Auf türkischer Seite gab es keine Verletzten, meldete die türkische Nachrichtenagentur Anadolu.

Anwohner berichten über einen heftigen Knall. Sie gingen zunächst davon aus, dass es sich um einen Erdbeben handelt. In der Nähe spielende Kinder berichteten jedoch von einem Gegenstand, „der vom Himmel fiel“. Die Granate explodierte in einem Olivenhain. Das nächste Haus befand sich nur 100 Meter entfernt.

Am Mittwoch waren im türkischen Akcakale nahe der syrischen Grenze eine Mutter und ihre vier Kinder von Granaten getötet worden. Wenige Stunden später beschoss die Türkei erstmals Ziele im Bürgerkriegsland Syrien. Bei den Angriffen starben nach Informationen von Al-Dschasira insgesamt 34 Menschen. Der arabische Sender berief sich auf syrische Quellen.

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5 Kommentare

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  • T
    toddi

    Wie lange meint ihr eigentlich durch Zensur die Wahrheit manipulieren zu können (es wurden mindestens 5 Postingversuche nicht veröffentlicht, mittlerweile ist man gezwungen die Beiträge extern zu schreiben damit man nicht umsonst „gearbeitet“ hat ) in denen belegt wird das schon der erste Beschuss der Türkei wahrscheinlich nicht durch die Syrische Nationalarmee verursacht wurde. Seitdem gilt der Befehl das sich die Syrische Nationalarmee mindestens 10 km von der Grenze zurückzieht und sich defensiv verhält, also eher im Zweifel von den Türken abschlachten lässt als die Aggressoren zu bekämpfen. Die aktuelle Situation sieht so aus das die Türkei an 3 Stellen seit fünf Tagen Krieg gegen Syrien führt.Gleichzeitig greifen von türkischem Staatsgebiet die fünften Kolonnen der NATO mit Bodenkräften Syrien an und das hat Konsequenzen Zitat: Da die Angriffe aus der Türkei an mindestens drei Grenzabschnitten auf die gleiche Art und Weise erfolgten, und die Angriffe, wie ein an den Angriffen auf Tel Abiad beteiligter Terrorist gegenüber einem niederländischen Journalisten erklärte, ohne die Unterstützung durch Artillerie-Feuer der türkischen Armee keinerlei Erfolgsaussicht gehabt hätten, liegt der Schluss nahe, dass Syrien es hier mit von der türkischen Regierung systematisch geplanten und koordinierten Angriffskriegsverbrechen zu tun hat." Ja, Es wird zurückgeschossen - ganz im faschistischen Sinne ...

  • A
    arnold

    "Syrien beschießt Türkei erneut - Türkei schießt zurück"??

    da werden seltsame Analogien wach aus der Geschichte. Wieso lässt sich die TAZ auf derart undifferenzierte Schlagzeilen ein? Wer hat von Syrien aus Granaten in die Türkei geschossen, wäre doch die erste Frage, die sich der/die Verfasser/in stellen müsste, bevor sie sich zu solch einer Schlagzeile hinreißen lässt. Ihr habt an anderer Stelle differenziert über die türkischen Interessen gegen kurdische Autonomien in allen Nachbarländern berichtet und auch darüber, welche Interessen die Kurden in Syrien haben und dann kommt so ein schlecht recherchierter, undifferenzierter Artikel über eine wirklich gefährliche Situation in dieser Region. Das ist wirklich bedauerlich!

  • BG
    Bernd Goldammer

    Dann werden sich die syrischen Kurden wohl bald mit den Freischärlern aus Katar anlegen müssen, um diese Angriffe auf die Türkei zu unterbinden.Hier laufen türkische Kriegsvorbereitungen die mit syrischen Freischärlern abgesprochen sind. Sie werden die syrischen Kurden ausradieren.

  • HL
    Henning Lilge

    Sehr geehrte Redaktion,

     

    die Türkei führt von türkischem Boden einen wenig verdeckten Krieg gegn die syrische Regierung. Könnte man sich das selbe von der syrischen Regierung gegen die türkische Regierung vorstellen: Waffenlieferungen an die PKK . Sprengstoff , mit dem Gebäude der Regierung in Ankara angegriffen werden? Kommandozentrale der PKK? Zulassen, dass PKK Kämper türkische Grenzposten an der Syrisch-türkischen Grenze angreifen. All dies ohne Kommentar der Nato? Jetzt fühlt sich die Türkei "angegriffen". Soviel Ironie hätte ich der TAZ nicht zugetraut. Oder liest sie wieder mal nicht die eigenen Artikel. Die Türkei will keine Krieg - führt aber einen. Wer glaubt diesen Unsinn?

     

    Mit freundlichen Grüssen

    Henning Lilge

  • SD
    Stimme der Demokratie

    Klar, dass die stolze Türkei sich von einem ungeklärten Beschuss in einen Krieg ziehen lassen muss. Als Nato-Partner sollte man auch nicht Zurückhaltung üben. Mit einem regionalen Vormachtstreben hat das auch nix zu tun. Nö.