Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen:
Wenn die an Halloween durch den Kiez marodierenden Gruselkids erst einmal kapiert haben, dass es mehr Sinn egibt zu rufen: „Süßes, sonst gibt’s Saures!“ anstatt „Süßes oder Saures!“ können sie schon allein auf Schnobkram-Jagd gehen. Zur Einstimmung darauf drückt man ihnen „Mortina – Eine Freundin voller Überraschungen“ in die gierigen Hände. Es ist das erste Buch, zu dem die italienische Illustratorin Barbara Cantini auch den Text beigesteuert hat.
Es geht um das Zombiemädchen Mortina, die isoliert mit ihrer Tante in einer vermeintlich verlassenen Villa lebt, und sich nichts sehnlicher wünscht, als mit den Kindern aus dem Dorf zu spielen. Als sie mitbekommt, dass sich an Halloween alle gruselig verkleiden, schließt sie sich den Dorfkids bei ihrem Feldzug an, braucht ja niemand wissen, dass sie sich nicht groß verkleidet hat. Als es doch rauskommt, ist die Reaktion der Kinder genauso naheliegend wie überraschend. Integration kann eben überall klappen. Cantini hat die Geschichte mit wunderbar lebendigen Bildern bestückt, die Figuren sind alles andere als blutleer, die Villa ist herrlich verstaubt und die Landschaft verheißungsvoll (dtv, München 2019, 10,95 €).
Während für Mortina die nahe Zukunft gerettet ist, müssen wir noch daran arbeiten und gehen am Samstag um 15 Uhr ins SO36 zum Konzert von Suli Puschban. Die Kreuzberger Ikone veröffentlicht mit der Kapelle der guten Hoffnung ihr neues Album „Rette mich“. Neben Klassikern wie „Ich hab die Schnauze voll von rosa“ gibt es neue Lieder über eine Superheldin, die alle rettet; darüber, wie man lernt, man selbst zu sein, und „die Notwendigkeit, sich einzumischen und für eine bunte Gesellschaft einzustehen“. Grooves, die Herz und Booty zum shaken bringen, gepaart mit einer klaren politischen Haltung – das mögen nicht nur Kids (Kinder 10 €, Erwachsene 12 €, www.milchsalon.de).
Die Frage, wie wir zukünftig leben wollen, ist Angelpunkt der Ausstellung im jüngst eröffneten Futurium. Hier wird die Zukunft im Plural gedacht und die Besucher*innen sind eingeladen, verschiedene Zukünfte zu entdecken. Familien können das immer sonntags. Von 10 Uhr bis 18 Uhr erkunden Kids bis 10 Jahre im Experimentier- und Bastelbereich im Erdgeschoss spielerisch die Zukunft, die älteren tüfteln, erfinden und bauen die Zukunft in der Werkstatt mithilfe von 3-D-Drucker, Lötkolben, Lasercutter, Roboter und Microcontroller. Darüber hinaus finden diverse Führungen statt, auf denen Familien das Futurium entdecken können (Zeiten im Futurium erfragen, Führungen 5 €, erm. 2,50 €, Eintritt frei, www.futurium.de).
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