■ Surfbrett: Das analoge Modell des digitalen Dorfes
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Die Künstlerin Annette Gödde will der inzwischen etwas betagten Metapher des globalen digitalen Dorfes auf den Grund gehen. Sie stellt sich vor, daß die Bewohner des Internets nicht immer nur digital miteinander kommunizieren, sondern dabei auch immer noch eine durchaus analoge Wunschvorstellung ihres privaten Hauses haben. Sie möchte diese privaten Puppenstuben kennenlernen und sogar ausstellen. Noch bis 30. Juli sind deshalb alle aufgefordert, unter www.oszilla.de/private-home an einem Kunstwerk mitzuwirken. Wir können eine Beschreibung unseres Idealheimes im Cyberspace, bei hinreichendem Talent auch eine Zeichnung per Mail an Annette Gödde schicken. Sie hat in der Frankfurter Kunsthalle Schirn eine Modelltischlerei einrichten lassen. Auch ein Computer mit Netzanschluß steht dort, damit die Handwerker und die Hausträumer jederzeit über die Einzelheiten der Bauausführung verhandeln können. Sogar Änderungswünsche in letzte Minute werden akzeptiert und vor den Augen des Publikums ausgeführt. Annette Gödde hofft, daß bis zum Ende des Monats das globale Dorf zum erstenmal in der analogen Welt sichtbar herangewachsen ist.
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