: Sürücü-Sohn soll nicht zur Familie
Über Parteigrenzen hinweg haben sich Politiker gestern gegen die Übertragung des Sorgerechts für den Sohn des Ehrenmord-Opfers Hatun Sürücü an deren Familie ausgesprochen. Jugendsenator Klaus Böger (SPD) sagte, es könne nicht zum Wohle des Kindes sein, dem Familienclan das Sorgerecht zu geben. Mitglieder der kurdischstämmigen Familie hatten nach dem Urteil angekündigt, den derzeit bei einer Pflegefamilie lebenden Sechsjährigen wieder zu sich holen zu wollen. Der 20-jährige Bruder der Getöteten war am Donnerstag vom Landgericht wegen Mordes an seiner Schwester zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Zwei mitangeklagte Brüder wurden mangels Beweisen freigesprochen. Die Grünen-Fraktionsvorsitzende Sibyll Klotz nannte die Pläne der Familie „unfassbar“. Sie hätten den Mord mit zu verantworten. DDP